Das Kesselhaus für die beiden Halblastkessel des 300-MW-Blocks C1/C2 wurde im Zuge der zweiten Ausbaustufe des Kraftwerks Niederaußem in den Jahren 1963 bis 1965 errichtet.
Baubeschreibung:
Im Kesselhaus C1/C2 sind die beiden Halblastdampferzeuger (Kessel) samt zugehöriger Kohlenmühlen für die Erzeugung des zum Betrieb des blockweise zugeordneten Turbosatzes C erforderlichen Dampfs aufgestellt, der durch die Verbrennung der in den Tagebauen gewonnenen, im Grabenbunker zwischengespeicherten und in die Kesselbunker im Schwerbau geförderten und schließlich von dort den Kohlenmühlen aufgegebenen Rohkohle erzeugt wurde. Die Form des Kesselhauses ist bedingt durch die spezielle Form der beiden Halblastkessel, die im Hinblick auf möglichst geringen Verschleiß bei den verfeuerten Kohlequalitäten mit hohem Ballastgehalt wie bei den 150-MW-Blöcken A und B ebenfalls als L-Kessel mit Deckenfeuerung ausgeführt wurden. Es handelt sich dabei um Zweizug-Zwangsdurchlaufkessel mit Zwischenüberhitzung der Bauart Benson mit einer stündlichen Dampferzeugungsleistung von 500 t. Jeder Kessel ist mit sechs Schlagradmühlen ohne Sichter der Leistungsgröße 50 t/h ausgestattet.
Datierung:
- Baubeginn: 01.06.1963
- Inbetriebnahme: 27.06.1965 [Block C1]
- Inbetriebnahme: 04.07.1965 [Block C2]
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 31.12.2021
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- Johannes Müller / Ottomar Schneider / Franz Tochtrop / Heinrich Lüneborg: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing o.J.
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305028