Die Kesselhäuser für die beiden 150-MW-Blöcke A und B wurden im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Niederaußem in den Jahren 1961 bis 1963 errichtet.
Baubeschreibung:
In den beiden Kesselhäusern A und B sind die Dampferzeuger (Kessel) samt zugehöriger Kohlenmühlen für die Erzeugung des zum Betrieb der blockweise zugeordneten Turbosätze erforderlichen Dampfs aufgestellt, der durch die Verbrennung der in den Tagebauen gewonnenen, im Grabenbunker zwischengespeicherten und in die Kesselbunker im Schwerbau geförderten und schließlich von dort den Kohlenmühlen aufgegebenen Rohkohle erzeugt wurde. Die Form der Kesselhäuser ist bedingt durch die spezielle Form der beiden Kessel, die im Hinblick auf möglichst geringen Verschleiß bei den verfeuerten Kohlequalitäten mit hohem Ballastgehalt als L-Kessel mit Deckenfeuerung ausgeführt wurden. Es handelt sich dabei um Zweizug-Zwangsdurchlaufkessel mit Zwischenüberhitzung der Bauart Benson mit einer stündlichen Dampferzeugungsleistung von 465 t. Jeder Kessel ist mit sechs Schlagradmühlen ohne Sichter der Leistungsgröße 50 t/h ausgestattet.
Datierung:
- Baubeginn: 15.02.1961
- Inbetriebnahme: 29.05.1963 [Block A]
- Inbetriebnahme: 04.08.1963 [Block B]
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 2012
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- Johannes Müller / Ottomar Schneider / Franz Tochtrop / Heinrich Lüneborg: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing o.J.
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305027