Im Rahmen der Konzeption des Braunkohlekraftwerks mit optimierter Anlagentechnik (BoA), das mit der Errichtung des BoA-Blocks K im Kraftwerk Niederaußem erstmals realisiert wurde, war die Entwicklung eines geeigneten Trocknungsverfahrens für die grubenfeuchte Rohkohle ein wichtiger Zwischenschritt, um den Wirkungsgrad noch weiter zu verbessern. Als taugliches Verfahren zur Trocknung der Rohkohle mit Niedertemperaturwärme wurde von der Rheinbraun AG Die Wirbelschicht-Trocknung mit interner Abwärmenutzung (WTA) entwickelt. Dieses Verfahren ermöglicht es, aus der mit bis zu 60 % Wassergehalt in den Tagebauen geförderten Rohkohle Trockenbraunkohle mit einem Restwassergehalt von nur noch 12 % herzustellen. Nachdem seit 1993 eine WTA-Demonstrationsanlage in der Brikettfabrik Wachtberg in Frechen betrieben worden war, wurde 2008 eine entsprechende Anlage in Niederaußem zur Versorgung des BoA-Blocks mit Trockenbraunkohle in Betrieb genommen.
Baubeschreibung:
Die Anlage dient dazu, gemahlene Rohbraunkohle in einer Wirbelschicht aus überhitztem Wasserdampf zu trocknen. Die Abwärme des ausgedampften Wassers wird durch einen Brüdenverdichter genutzt, der praktisch wie eine Wärmepumpe arbeitet. Ein Staubausstoß in die Umgebung wird weitestgehend vermieden. Die Wirbelschichttrocknungsanlage wurde nordöstlich des Kesselhauses von Block K an der östlichen Grenze des Kraftwerksgeländes errichtet.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 2008
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Anonymus: Feinabstimmung in Frechen. In: team:rheinbraun, 2003, Heft/Nr. 5, S. 11
- Anonymus: Kohletrocknung macht Kraftwerk effektiver. In: team:power 2005, S. 11
- Anonymus: Das Revier forscht, die Welt profitiert ... In: team:power 2008, S. 6
- RWE Energie AG (Hrsg.): Forschung und Entwicklung für BoA-Plus. Pilottrocknungsanlage Niederaußem. Essen 2000
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305019