Der zur Verteilerstation 2 führende Bekohlungsweg wurde im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Niederaußem in den Jahren von 1961 bis 1963 eingerichtet. Er begann ursprünglich mit der Aufgabe der von den Bunkerbaggern aus dem Grabenbunker abgezogenen Rohkohle auf die Bunkerbänder und führte über eine Eckstation, die Verteilerstation I, die Eisenausscheidung und die Brecherei zur Verteilerstation 2.
Mit der Stilllegung des Grabenbunkers um 2005 wurden die ursprünglich für den Baggerbetrieb installierten Bunkerbänder an den kurz zuvor neu errichteten Kohleverteilbunker angeschlossen und führen nun zu dem neu errichteten Kohleeckturm 1. Beim Bekohlungsweg vom Kohleeckturm 1 zur Verteilerstation 2 handelt es sich weiterhin um die bei Betriebsaufnahme des Kraftwerks vorhandene Anlage.
Baubeschreibung:
Der Bekohlungsweg zur Verteilerstation 2 dient dem Weitertransport der aus den Tagebauen geförderten und aus dem Kohlebunker Fortuna in den Kohleverteilbunker angelieferten Rohkohle zur Kohleversorgung der Kraftwerksblöcke G und H. Der Bekohlungsweg besteht im ersten, bis zur Verteilerstation I reichenden Abschnitt aus einer dreisträngigen Bandanlage. Die Förderbänder werden offen ohne Abdeckung auf stationären Girlandentraggerüsten geführt. Der zweite, in Nordost-Südwest-Richtung verlaufende Abschnitt des Bekohlungsweges von der Verteilerstation I zur Verteilerstation 2 ist als viersträngige Bandanlage ausgeführt, die mit jeweils zwei Förderbändern in drei Teilabschnitten zwischen Verteilerstation 1 und Eisenausscheidung, zwischen Eisenausscheidung und Brecherei sowie zwischen Brecherei und Verteilerstation 2 in zwei parallel geführten, geschlossenen horizontalen beziehungsweise Schräg-Bandbrücken verläuft.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 05.1963
- Umbau: um 2005
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- RWE Energie AG, Kraftwerk Niederaußem (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem, 2. Aufl.. Bergheim 1998
- Groddeck, Karl Ernst von: Ausbau des Braunkohlenkraftwerks Niederaußem. Die Blöcke E, F, G und H–Gesamtleistung bis 1973: 2700 MW. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 20, 1970, Heft/Nr. 8, S. 457–460
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
- Müller, Johannes / Schneider, Ottomar / Tochtrop, Franz / Lüneborg, Heinrich: Das Braunkohlen-Kraftwerk Niederaussem der Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 14, 1964, Heft/Nr. 120/121, S. 1–24
- Johannes Müller / Ottomar Schneider / Franz Tochtrop / Heinrich Lüneborg: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing o.J.
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305009