Nachdem das Kraftwerk Neurath seit Baubeginn im Oktober 1969 zunächst unter gemeinsamer technischer und kaufmännischer Leitung mit der Betriebsverwaltung Frimmersdorf gestanden hatte, erfolgte zum 1. Februar 1975 die Verselbständigung des Kraftwerks Neurath zu einer eigenen Betriebsverwaltung. Unmittelbar danach begannen im März 1975 die Arbeiten zur Errichtung der Nebengebäude, zu denen auch das gemeinsam mit dem Verwaltungsgebäude in einem Baublock zusammengefasste Werkstattgebäude gehörte. Der Werkstatttrakt wurde offensichtlich, nach den vorliegenden Lageplänen zu urteilen, Ende der 1990er oder zu Beginn der 2000er Jahre in nördliche Richtung unter Beibehaltung des Erscheinungsbildes verlängert. Um größeren Platz für Büroflächen zu gewinnen, wurden an der westlichen und an der östlichen Längsseite Bürocontainer eingebaut, die zur Hälfte über die Außenwandbegrenzung hinausragen.
Baubeschreibung:
Der Werkstatttrakt gehört zu den Nebengebäuden auf dem Gelände des Kraftwerks Neurath, das der Gewinnung elektrischer Energie mittels der in den Tagebauen Garzweiler und Hambach gewonnenen, in die Kohlebunker im Zugverkehr angelieferten und in den Kesseln, heute noch der Blöcke D, E, F und G, verfeuerten Rohkohle dient. Der in drei parallele Hallenbereiche unterteilte Werkstatttrakt bildet den nördlichen Teil des gemeinsamen Verwaltungs- und Werkstattgebäudes. Die in der östlichen und westlichen Fassade aus der Außenwand des Gebäudes hinausragenden Bürocontainer verleihen dem Gebäude ein ungewöhnliches Erscheinungsbild.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 1976
- Umbau: 1990er/2000er Jahre
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- RWE Energie AG, Kraftwerk Neurath (Hrsg.): Kraftwerk Neurath. Grevenbroich 1994
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. KKS 11000. KW Neurath, PDF-Datei, 04.11.2009
- Joachim Sulliga u.a.: Das Braunkohlekraftwerk Neurath des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft, Band 12). Gräfelfing 1977
- Groddeck, Karl-Ernst von / Bültmann, Holger / Pflugbeil, Michael: Die Inbetriebnahme von 6 x 600 MW in den Braunkohlenkraftwerken Niederaußem, Weisweiler und Neurath. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 25, 1975, Heft/Nr. 1/2, S. 15–19
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft Essen. Betriebsverwaltung Neurath (Hrsg.): 10 Jahre Strom aus dem Braunkohle-Kraftwerk Neurath. 1972–1982. Grevenbroich 1982
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20304103