Der für die Blöcke B und C gemeinsame Freileitungsabgang wurde im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Neurath in den Jahren 1972/73 erstellt. Bei der Inbetriebnahme der beiden Blöcke B und C im Juni 1972 beziehungsweise im März 1973 war der aus drei einphasigen Polen bestehende Maschinentransformator (jeweils 21/420 kV, 267 MVA) über die südlich direkt vor den Transformatoren gelegene Freiluft-Schaltanlage an die zur Umspannanlage Opladen führende 380-kV-Leitung („Neurath 2b“) angeschlossen. Auch nach Abschaltung von Block B zum Jahresende 2021 und nach Überführung von Block C in die Sicherheitsbereitschaft zum 30.06.2023 ist der Freileitungsabgang weiterhin betriebsbereit.
Baubeschreibung:
Das 380-kV-Freileitungs-Abgangsfeld, das als gemeinsames Schaltfeld für die Blöcke B und C diente und für Block C weiterhin dient, hatte ursprünglich die Aufgabe, die elektrische Energie, die von den in den Maschinenhaustrakten B und C aufgestellten Turbogeneratoren auf Basis der in den Tagebauen geförderten, in den Grabenbunker angelieferten und in den beiden Dampferzeugern von Block B und C verfeuerten Rohkohle erzeugt und von dem beiden Blöcken gemeinsamen Maschinentransformator auf die Übertragungsspannung von 380 kV herauftransformiert wurde, mittels Leitungsseilen von der Oberspannungsseite der Trafopole über die Leistungs-, Trennschalter und Wandler sowie das Abspannportal auf den entsprechenden Freileitungsmast zu führen. Das Freileitungsabgangsfeld samt Abspannportal der Blöcke B/C liegt unmittelbar südlich des Maschinentransformators. Der Abspannmast M 1 der 380-kV-Leitung (Bl-Nr. 4585), auf den die Leitungsseile geführt werden, liegt weiter südlich jenseits der L 375.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 1972/73
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Joachim Sulliga u.a.: Das Braunkohlekraftwerk Neurath des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft, Band 12). Gräfelfing 1977
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft Essen. Betriebsverwaltung Neurath (Hrsg.): 10 Jahre Strom aus dem Braunkohle-Kraftwerk Neurath. 1972–1982. Grevenbroich 1982
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20304076