Der Naturzug-Kühlturm für den 600-MW-Block E des Kraftwerks Neurath wurde im Zuge der zweiten Ausbaustufe in den Jahren von 1972 bis 1975 baugleich mit dem Kühlturm des ersten 600-MW-Blocks D errichtet. Im Rahmen der Ausrüstung des Kraftwerks Neurath mit Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen (REA) wurde die Wandung des Kühlturms E zur Einführung der Reingasrohre aus dem Absorber von Block E in den Jahren 1986/87 zweifach kreisförmig durchbrochen und im Bereich der Durchbrüche verstärkt.
Baubeschreibung:
Der Kühlturm E erfüllt im Kühlwasserkreislauf von Block E die Aufgabe, das im Kondensator zur Niederschlagung des Dampfs, der durch Verfeuerung der in den Tagebauen Garzweiler und Hambach gewonnenen Rohkohle im Dampferzeuger E erzeugt und anschließend zum Antrieb des Turbogenerators E verwendet wird, benötigte Kühlwasser, das durch den Kühlungsprozess auf rund 35°C erwärmt wird, rückzukühlen. Das Kühlwasser wird im Kühlturm auf eine Höhe von etwa 12 m gepumpt und anschließend über die Rieseleinbauten verrieselt, so dass sich die Wassertropfen durch die infolge der Kaminwirkung des Kühlturms aus der Umgebung angesaugte und den Tropfen entgegenströmende Luft abkühlten. Der Kühlturm E ist nördlich der Kesselhäuser D und E und südöstlich des Absorbergebäudes von Block E platziert.
Datierung:
- Baubeginn: 12.05.1972
- Inbetriebnahme: 03.11.1975 / 22.02.1976
- Umbau: 1987/88
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- RWE Energie AG, Kraftwerk Neurath (Hrsg.): Kraftwerk Neurath. Grevenbroich 1994
- Joachim Sulliga u.a.: Das Braunkohlekraftwerk Neurath des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft, Band 12). Gräfelfing 1977
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. KKS 11000. KW Neurath, PDF-Datei, 04.11.2009
- Chwieralski, Josef: Erweiterung des Braunkohlenkraftwerks Neurath. In: Energie 24 (1972), Heft/Nr. 3, S. 75–79
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20304070