Die Schornsteine für die beiden 600-MW-Blöcke D und E wurden im Zuge der zweiten Ausbaustufe des Kraftwerks Neurath in den Jahren von 1972 bis 1975 errichtet. Die in den Fundamentsockeln der Schornsteine aufgestellten Saugzuggebläse wurden im Zuge der Einrichtung der Rauchgasentschwefelungsanlagen in den Jahren 1985/88 stillgelegt und die ursprünglichen Einführungen der Elektrofilterausgänge in die Schornsteinsockel verschlossen. Trotz Funktionslosigkeit sind beide Schornsteine noch vorhanden.
Baubeschreibung:
Die Schornsteine dienten ursprünglich zur Abführung der bei der Verbrennung der in den Tagebauen Frimmersdorf und Fortuna-Garsdorf gewonnenen, in den Rohkohlebunker angelieferten und in den Dampferzeugern der Blöcke D und E verfeuerten Rohkohle entstandenen Rauchgase, die von den in den Schornstein-Fundamentsockeln installierten Saugzuggebläsen aus den Verbrennungsräumen abgesaugt wurden. Die Schornsteine schließen sich nach Norden hin unmittelbar an die Elektrofilter an.
Datierung:
- Baubeginn: 12.05.1972
- Inbetriebnahme: 24.06.1975 [Block D]
- Inbetriebnahme: 03.11.1975 / 22.02.1976 [Block E]
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 06.1988
Literatur:
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. KKS 11000. KW Neurath, PDF-Datei, 04.11.2009
- Joachim Sulliga u.a.: Das Braunkohlekraftwerk Neurath des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft, Band 12). Gräfelfing 1977
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft Essen. Betriebsverwaltung Neurath (Hrsg.): 10 Jahre Strom aus dem Braunkohle-Kraftwerk Neurath. 1972–1982. Grevenbroich 1982
- König, W.: Braunkohle–Energiequelle für die 600-MW-Blöcke der Kraftwerke Niederaußem, Weisweiler und Neurath. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 23, 1973, Heft/Nr. 3, S. 82–87
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20304027