Die beiden Elektrofilter für den 300-MW-Block C wurden im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Neurath in den Jahren zwischen 1969 und 1972 installiert. Die Elektrofilter waren bis zur Stilllegung von Block C zum 30. Juni 2023 vorbehaltlich einer Wiederinbetriebnahme im Rahmen der Sicherheitsbereitschaft in Funktion.
Baubeschreibung:
Die Elektrofilter dienten dazu, die aus der Verbrennung der zuletzt in den Tagebauen Garzweiler und Hambach gewonnenen und im Dampferzeuger von Block C verfeuerten Rohkohle resultierende, in den Rauchgasen enthaltene Asche (Flugasche) elektrostatisch mit einem Abscheidungsgrad von 99,5 % abzuscheiden. Dem Kessel wurden zwei Elektrofilter zugeordnet. Auf dem Weg vom Kessel zum Elektrofilter passierten die Rauchgase die am Ausgang des Kesselhauses platzierten Ljungström-Luftvorwärmer (Luvo), in denen die von den Frischluftgebläsen angesaugte Verbrennungsluft vor dem Einblasen in die Kesselfeuerung angewärmt wurde. Die Elektrofilter sind im Norden des Kesselhauses von Block C mit dem daran angebauten Luvounterbau zwischen diesen und dem Schornstein angeordnet.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 21.03.1973
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 30.06.2023 (ggf. vorläufig)
Literatur:
- Joachim Sulliga u.a.: Das Braunkohlekraftwerk Neurath des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft, Band 12). Gräfelfing 1977
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. KKS 11000. KW Neurath, PDF-Datei, 04.11.2009
- Chwieralski, Josef: Das Kraftwerk Neurath. Erste Ausbaustufe 900 MW. In: Braunkohle, Wärme und Energie 26 (1974), Heft/Nr. 4, S. 93–102
- Mölders, Walter: Die erste Ausbaustufe des RWE-Kraftwerks Neurath. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 23, 1973, Heft/Nr. 7, S. 358–363
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft Essen. Betriebsverwaltung Neurath (Hrsg.): 10 Jahre Strom aus dem Braunkohle-Kraftwerk Neurath. 1972–1982. Grevenbroich 1982
- Krost, Helmut: Neues RWE-Braunkohlenkraftwerk in Neurath. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 20, 1970, Heft/Nr. 9, S. 519–523
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20304023