Die Fernwärmeversorgung für die Stadt Hürth wurde mit einer Wärmeleistung von rund 75 MW (therm) bereits 1970 aufgenommen. Der aus einer Anzapf-Kondensationsturbine entnommene Dampf erhitzt mittels eines nachgeschalteten Wärmetauschers Wasser, das zu einer rund vier Kilometer entfernten Übergabestation in Hürth-Mitte transportiert wird und dort zum Aufheizen des Wasserkreislaufs dient, der in die Heizsysteme der angeschlossenen Gebäudegruppen führt. 1995 wurde eine zweite Fernwärmeleitung nach Hürth installiert, so dass die Gesamtwärmemenge 125 MW (therm) beträgt.
Baubeschreibung:
Die zweisträngige Fernwärme-Versorgungsleitung Hürth dient zum Transport des mittels Wärmetauscher auf 70 bis 130 °C angewärmten Wassers zur Übergabestation in Hürth-Mitte. In den Wärmetauschern gibt der Dampf, der bei der Verbrennung der aus den Tagebaubetrieben in den Grabenbunker Gotteshülfe angelieferten Rohkohle in den Wirbelschichtkesseln DE J und DE K entsteht, nach Auskopplung aus den Anzapf-Turbinen seine Wärmeenergie an das anschließend nach Hürth geförderte Wasser ab.
Nach Auskopplung aus den Turbinen wird der Dampf zunächst zu den im Gebäude der Fernwärmeübergabe Hürth aufgestellten Wärmetauschern geleitet. Anschließend wird das Heißwasser in isolierten, auf gesonderten Rohrbrücken geführten Rohren auf dem Kraftwerksgelände, größtenteils unter oder parallel zu den bestehenden Bekohlungsbandbrücken bis zur Straße „An den Weißen Häusern“ hinter dem Bekohlungseckturm A geführt. Ab hier wird die Fernwärmeleitung bis nach Hürth weiter unterirdisch geführt.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 1970
- Umbau: 1995 (Erweiterung)
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- RWE Energie AG, Kraftwerk Goldenberg (Hrsg.): RWE Energie. Kraftwerk Goldenberg. Hürth 1992
- RWE Energie AG, Kraftwerk Goldenberg (Hrsg.): RWE Energie AG. Kraftwerk Goldenberg. Hürth 1996
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20303060