Mit dem Ende 1951 begonnenen Bau der neuen Hochdruck-Kondensationsanlage (HD-Anlage) mit den beiden heute als Kesselhaus 1 und 2 bezeichneten Kesselhäusern wurden auch drei die Kesselhäuser flankierende Schwerbauten, die nur etwa drei Viertel der Kesselhaushöhen ausmachen, errichtet. Im Schwerbau 3 wurden die Bekohlungseinrichtungen und Kesselhausbunker für den Kessel 1 untergebracht. Mit der Außerbetriebnahme von Kessel 1 aufgrund der Großfeuerungsanlagen-Verordnung Ende März 1993 endete auch die Funktion von Schwerbau 3. Aufgrund der schlechten Bausubstanz ist der Schwerbau 3 heute für den Zugang gesperrt.
Baubeschreibung:
Der Schwerbau 3 diente der Speicherung der aus den Tagebaubetrieben über die Nord-Süd-Bahn in den Grabenbunker Gotteshülfe angelieferten, daraus abgezogenen und über den an der Vorschaltanlage vorbeiführenden Bekohlungsweg in den Kesselbunker des Schwerbaus 3 geförderten Rohkohle. Die ursprünglich über einen nicht erhaltenen Eckturm per Schrägbandbrücke in den mittleren Schwerbau 2 geförderte Kohle wurde hier um 90° umgelenkt und über eine nach rechts abzweigende horizontale Bandbrücke in die Übergabestation von Schwerbau 3 weitergefördert.
Die ein Lagervolumen von 750 t Kohle umfassenden Bunkertaschen wurden mit 1,2 m breiten Verteilbändern im Kopf von Schwerbau 3 beschickt. Von dort wurde die Kohle mit einem Durchsatz von 166 t/h den Schlagradmühlen von Kessel 1 aufgegeben. Der schmale Schwerbau 3 auf langrechteckigem Grundriss ist im Südosten an das Kesselhaus 1 angebaut.
Datierung:
- Baubeginn: 1951
- Inbetriebnahme: 12.1952
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 03.1993
Literatur:
- RWE Energie AG, Kraftwerk Goldenberg (Hrsg.): RWE Energie. Kraftwerk Goldenberg. Hürth 1992
- RWE Energie AG, Kraftwerk Goldenberg (Hrsg.): RWE Energie AG. Kraftwerk Goldenberg. Hürth 1996
- RWE Veredlung (Hrsg.): Übersichtsplan Gowerk blanko, Maßstab 1: 1250, PDF-Datei, 2022
- Buschmann, Walter / Gilson, Norbert / Rinn, Barbara: Braunkohlenbergbau im Rheinland (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes). Worms 2008
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20303019