Der südliche Teil des Aschehochbunkers entstand in den Jahren 1954/55 im ersten Bauabschnitt im Zuge der Errichtung der ersten beiden 100-MW-Blöcke A und B und der beiden 150-MW-Blöcke C und D des Kraftwerks Frimmersdorf II. Im Verlauf der Kraftwerkserweiterung um weitere 150-MW-Blöcke in den Jahren von 1957 bis 1964 wurde auch der Aschehochbunker in zwei weiteren Bauabschnitten 1956/58 und 1959/63 nach Norden hin verlängert. Damit war der Endausbauzustand erreicht.
Baubeschreibung:
Der Aschehochbunker diente der Zwischenspeicherung der bei der Reinigung der Rauchgase, die bei der Verbrennung der aus den Tagebauen geförderten und in den Dampferzeugern verbrannten Kohle entstanden, in den Elektrofiltern angefallenen Filterasche (Flugasche) aus den Blöcken A bis O. Die pneumatisch unter den Elektrofiltern und Rauchgaskanälen abgezogene und mittels Druckluft zum Aschehochbunker geblasene Filterasche wurde im Innern des Gebäudes in einzelnen Bunkertaschen gespeichert. Die Asche wurde anfangs nach vorheriger Anfeuchtung im Zugbetrieb, ab Anfang der 1960er Jahre auch über eine Bandanlage auf die Aschedeponie des Tagebaus Frimmersdorf (später Tagebau Garzweiler) gefördert.
Der Aschehochbunker liegt im westlichen Teil des Kraftwerksgeländes unmittelbar östlich des Betriebs- und Rohwasser-Klärbeckens. Der Aschehochbunker wurde als langgezogener, schmaler, rund 30 m hoher Stahlbetonbau mit schalungsrau verbliebenen Außenwänden errichtet.
Datierung:
- Baubeginn: 01.04.1954
- Inbetriebnahme: 07.1955
- Umbau: 1956/58 (Erweiterung)
- Umbau: 1959/63 (Erweiterung)
- Ende der Nutzung: 31.12.2012
Literatur:
- Krost, Helmut: Braunkohlenkraftwerk Frimmersdorf des RWE. In: Musteranlagen der Energiewirtschaft, Bd. 3. Gräfelfing 1966
- Buschmann, Walter / Gilson, Norbert / Rinn, Barbara: Braunkohlenbergbau im Rheinland (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes). Worms 2008
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft Essen. Betriebsverwaltung Frimmersdorf (Hrsg.): Kraftwerk Frimmersdorf II, o.O 1963
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20302093