Im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen (REA) in den Blöcken C bis Q des Kraftwerks Frimmersdorf II im Jahre 1988 wurde ein Gipsbunker zur Zwischenspeicherung des aus den Absorbern (Wäschern) der REA stammenden Abfallstoffs erforderlich.
Baubeschreibung:
Der bei der Behandlung der Verbrennungsgase (Rauchgase), die bei der Verbrennung der aus den Tagebauen geförderten und in den Dampferzeugern verbrannten Kohle entstanden, durch die Reaktion des in den Rauchgasen enthaltenen Schwefeldioxids mit Kalksuspension gebildete Gips wurde im Kraftwerk Frimmersdorf II mittels Pumpen in ein Gipsentsorgungsgebäude gefördert. In diesem „Gipsbunker“ wurde der Reaktionsstoff gereinigt und anschließend getrocknet. Ein Teil des Gips wurde seit 1993 von der Bauindustrie als „wiederverwendbares Wirtschaftsgut“ abgenommen, der Rest wurde in der Kraftwerksrückstandsdeponie im Tagebau Garzweiler zusammen mit der angefallenen Asche deponiert.
Der Gipsbunker liegt im Westen des Kraftwerksgeländes, östlich der Eisenausscheidung 2 und Brecherei 2 und unmittelbar südlich neben dem Ventilator-Kühlturm 21. Unmittelbar nach Westen hin schließt sich die mit einem Fahrgleis ausgestattete Zugverladeanlage für den an die Bauindustrie gelieferten Gips an.
Datierung:
- Baubeginn: 1985
- Inbetriebnahme: 1988 (vor dem 30.06.)
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 30.09.2021
Literatur:
- Czakainski, Martin [Red.]: Umwelt + Technik. Entschwefelung, Dokumentation Braun- und Steinkohlenentschwefelung in NRW. Düsseldorf 1988
- RWE Energie Aktiengesellschaft (Hrsg.): RWE Energie. Kraftwerk Frimmersdorf. Grevenbroich 1993
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20302088