Schachtanlage Union 103

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Elsdorf (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 53′ 55″ N: 6° 32′ 0,6″ O 50,89861°N: 6,5335°O
Koordinate UTM 32.326.560,76 m: 5.641.447,99 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.537.575,76 m: 5.640.502,96 m
  • Schachtanlage Union 103: Fördergerüst von Schacht II; Foto: 1953

    Schachtanlage Union 103: Fördergerüst von Schacht II; Foto: 1953

    Fotograf/Urheber:
    Historisches Konzernarchiv RWE
    Medientyp:
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  • Schachtanlage Union 103: Fördergerüst von Schacht I und Fördermaschinenhaus; Foto: um 1952

    Schachtanlage Union 103: Fördergerüst von Schacht I und Fördermaschinenhaus; Foto: um 1952

    Fotograf/Urheber:
    Historisches Konzernarchiv RWE
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Entwicklungsgeschichte:
Die 1939 gegründete Rheinische Braunkohlen-Tiefbau GmbH begann im selben Jahr bei der Ortschaft Morschenich mit den Vorbereitungen zum Aufbau einer Versuchs-Tiefbauanlage, die später den Namen Schachtanlage Union 103 erhielt. In einer Teufe von 350 m stand für die Abbauversuche ein Flöz mit 40 bis 60 m Mächtigkeit zur Verfügung. Es wurden zwei entsprechend tiefe Schächte mittels des verbesserten Honigmann- sowie des Gefrierschachtverfahrens abgeteuft und rund 2 km Flözstrecken aufgefahren.
Unter Verwertung bisheriger Entwicklungsarbeiten, auch in anderen Braunkohlenrevieren, und aufgrund eigener Erkenntnisse aus Vorarbeiten richteten sich die Anstrengungen darauf, einen wirtschaftlichen Untertagebetrieb einzuführen. Aufgrund der hohen Lohn- und vor allem Entwässerungskosten erwies sich eine Rentabilität der Kohlengewinnung im Tiefbau jedoch bereits Anfang der 1950er Jahre als unmöglich. 1954 wurden die weiteren Versuche eingestellt und die Schachtanlage Union 103 endgültig stillgelegt.

Beschreibung:
Schachtanlagen für den Braunkohlentiefbergbau, wie sie in der Schachtanlage Union 103 erkundet wurden, sollten dazu dienen, die seit den 1950er Jahren allmählich zur Neige gehende Kohleförderung in den oberflächennahen Braunkohletagebauen im rheinischen Braunkohlerevier südlich von Köln zu ersetzen. Der Ausstieg aus der Technik der Braunkohleförderung im Tiefbergbau wurde auch deswegen möglich, weil zu Beginn der 1950er Jahre mit den leistungsfähigen Schaufelradbaggern und Absetzern mit 100.000 t/cbm Tagesleistung sowie mit der Großraumförderung im Zugbetrieb die maschinellen Einrichtungen konzipiert wurden, die künftig auch Tieftagebaue mit Abraumüberdeckungen von mehr als 100 m wirtschaftlich erscheinen ließen.
Die Schachtanlage Union 103 wurde 1939 im Norden des Ortes Morschenich errichtet. Infolge des nach Süden fortschreitenden Abbaus des Tagebaus Hambach werden die im Bereich aller Gewinnungssohlen liegenden Anlagenreste der Tiefbaugrube seit März 2011 nach und nach überbaggert.

Datierung:
  • -

Literatur:
  • Zimmermann, Bernhard: Rückblick auf die Tiefbauversuche der letzten 30 Jahre im Rheinischen Braunkohlenrevier; in: Braunkohle, Wärme und Energie 20 (1968), Heft 8, S. 264–268
  • Jansen, Franz: Streckenvortriebs- und Abbaumaschinen sowie mechanischer Ausbau für den rheinischen Braunkohlentiefbau; in: Braunkohle 43 (1944), Heft 23/24, S. 197–208
  • Hempel, Ralf / Houben, Bernd: Rückbau und Überbaggerung der Tiefbaugrube Union 103 im Tagebau Hambach; in: World of Mining – Surface & Underground 64 (2012), Heft 1, S. 19–30
  • Schmitz, Heinz: Entwicklungsaufgaben des Braunkohlentiefbaus in der Niederrheinischen Bucht. In: Braunkohle, Wärme und Energie 1 (1949), Heft 5/6, S. 72–84
  • Seidel, H.: Die neuere Entwicklung des rheinischen Braunkohlenbergbaues. In: Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure 96 (1954), Heft 9, S. 282-284
  • Kleinebeckel, Arno: Rheinische Braunkohlenwerke Aktiengesellschaft (Hrsg.). Köln 1986

(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)

BKM-Nummer: 20105000

Schachtanlage Union 103

Schlagwörter
Ort
Merzenich
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Schachtanlage Union 103”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-20105000 (Abgerufen: 11. Mai 2025)
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