Die heute zum Tagebau Garzweiler gehörige Kraftwerksrückstandsdeponie geht ursprünglich auf die 1975 für die On-bloc-Verkippung von Asche aus dem Kraftwerk Frimmersdorf II eingerichtete Aschedeponie zurück. 1984 wurde mit der Umstellung der Deponie zur Aufnahme von Asche aus dem Trocken-Additiv-Verfahren (TAV) begonnen und die Deponie zu diesem Zweck 1985 in Betrieb genommen. Nach Beendigung des TAV-Betriebs im Kraftwerk Frimmersdorf im Juni 1988 erfolgte 1990 die Umstellung der Kraftwerksentsorgung auf eine Mischdeponie zur Einlagerung von Asche und Gips.
Nachdem 1997 die Aufnahmekapazität des Bereichs I der Kraftwerksrückstandsdeponie erschöpft war und mit der Deckelabdichtung begonnen wurde, nahm die südlich anschließende Deponie II ihren Betrieb auf. Seitdem erfolgte die Reststoffverkippung aus den Kraftwerken Frimmersdorf II und Neurath im einschichtigen Betrieb. Seit Stilllegung des Kraftwerks Frimmersdorf II werden nur noch Rückstände aus dem Kraftwerk Neurath verkippt.
Baubeschreibung:
Die als Mischdeponie eingerichtete Kraftwerksrückstandsdeponie (KWRD) des Tagebaus Garzweiler dient zur Ablagerung des Asche-Gips-Gemisches (Stabilisat) aus dem Kraftwerk Neurath, das durch die Verbrennung der in den Tagebauen gewonnenen Rohkohle in den Kesselanlagen einerseits sowie bei der Entschwefelung der Rauchgase (REA) mit Hilfe des Kalkwaschverfahrens andererseits entsteht. Wegen der mangelnden Verwertungsmöglichkeit des in den Kraftwerken anfallenden Gipses wird auf eine getrennte Ablagerung von Asche und Gips verzichtet.
Das Stabilisat wird über das früher von den Kraftwerken Frimmersdorf II und Neurath teilweise gemeinsam genutzte Aschefernband antransportiert und in der (KWRD) mittels des Absetzers 745 verkippt. Die KWRD liegt südwestlich der Ortslage Frimmersdorf, umgeben von rekultiviertem Gebiet des ehemaligen Südfeldes des Tagebaus Frimmersdorf.
Datierung:
- Baubeginn: ca. 1997
- Inbetriebnahme: 1997
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Starke, Rolf: Rückstandskippen in den Tagebauen des rheinischen Braunkohlenreviers; in: Braunkohle 41 (1989), Heft 7, S. 217–222
- Zenker, Peter [1988b]: Deponierung von Rückständen aus Braunkohlenkraftwerken in Tagebauen; in: Braunkohle 40 (1988), Heft 3, S. 69–73
- Zenker, Peter [1988a]: Deponierung von Rückständen aus Braunkohlenkraftwerken mit Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) in Tagebauen; in: Braunkohle 40 (1988), Heft 12, S. 393–398
- RWE: Hauptbetriebsplan für den Tagebau Garzweiler für den Zeitraum vom 01.01.2020 bis 31.12.2022, PDF von Website, Grevenbroich 2019
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2022)
BKM-Nummer: 20102040