Im Zuge des Ausbaus des Bahnhofs +60-m-Sohle im damaligen Tagebau Fortuna und der Betriebsaufnahme der Nord-Süd-Bahn wurde im Herbst 1956 mit dem Bau eines Stellwerks mit Betriebsräumen und einer Waschkaue begonnen. 1957 gingen die Gebäude in Betrieb.
Mit der Zentralisierung der Überwachung des Zugbetriebs auf der Nord-Süd-Bahn und der Hambachbahn im Zentralstellwerk Auenheim ging das Stellwerk +60-m-Sohle 2002 außer Betrieb. Die technischen Einrichtungen wurden ausgebaut. Das Stellwerk wird seitdem vom Stellbereich Auenheim ferngesteuert.
Baubeschreibung:
Zum Aufgabenbereich des Stellwerks +60-m-Sohle gehörte die Überwachung und Steuerung von 70 Weichen und 107 Signalanlagen im Gebiet des Bahnhofs +60-m-Sohle und - solange die Förderung aus dem Tagebau Fortuna-Garsdorf teilweise noch im Zugverkehr erfolgte - auf den Ein- und Ausfahrtsstrecken des Tagebaus. Das Stellwerk war als Stellwerk in der Industriespur-Bauart, einer Sonderform des Gleisbild-Stellwerks, ausgeführt worden.
Das Stellwerk wurde am Ende der Rather Schleife, an der ehemaligen Einfahrt in den Tagebau Fortuna-Garsdorf und der heutigen Einfahrt in den Bahnhof +60-m-Sohle errichtet.
Das Stellwerk besteht aus dem eigentlichen, turmartigen Stellwerksgebäude sowie zwei seitlichen Anbauten. Nach Südosten schließt sich ein zweigeschossiger Anbau als Büroflügel mit Betriebsräumen sowie Arzt- und Sanitätsraum, nach Nordwesten ein hallenartiger Anbau für die Waschkaue mit Aufenthaltsraum und Kaffeeküche an das Stellwerksgebäude an.
Datierung:
- Baubeginn: 09.1956
- Inbetriebnahme: 05.05.1958 (Gebrauchsabnahme)
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 2002
Literatur:
- RWE: Hauptbetriebsplan für den Tagebau Garzweiler für den Zeitraum vom 01.01.2020 bis 31.12.2022, PDF von Website, Grevenbroich 2019
- Potes, Theo / Coenen, Manfred: Fortuna-Garsdorf. Der erste Tieftagebau im Rheinischen Braunkohlenrevier. Vom Aufschluss bis zum Ende der Rekultivierung. 1955-2004, (Documenta Berchemensis Historica, Bd. 6). Frechen 2004
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2022)
BKM-Nummer: 20101011