Siedlung in der Straße Sonnenschein in Ickern

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Castrop-Rauxel
Kreis(e): Recklinghausen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 35′ 40,22″ N: 7° 18′ 58,43″ O 51,5945°N: 7,31623°O
Koordinate UTM 32.383.370,69 m: 5.717.282,55 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.591.251,58 m: 5.718.608,58 m
Die Siedlung „Sonnenschein“ steht in ihrer Ausprägung in der Folge der Gartenstadtgedanken und dem späteren städtebaulichen Leitbild nach Licht, Luft und Sonne der aufgelockerten und gegliederten Stadt.

Auf Standorte der ehemaligen Hofstellen Ribbert um 1892, vormals Schulte, sowie Schwen bzw. Schween um 1892 weist heute noch das villenartige Wohnhaus dieses Hofes an der Straße „Dickebank“, hin. Auf den Wiesen- und Ackerflächen dieser Liegenschaften („Schwens Wiese“ oder „Schweensche Wande“) entstand nach und nach die Wohnsiedlung, die heute zwischen der Emscher im Norden, der Borghagener Straße im Osten, der Recklinghauser Straße im Süden und der Henrichenburger Straße im Westen liegt. Ein Drittel ragt im Westen in die Gemarkung von Habinghorst hinein.
Die auch als „Flözsiedlung“ bezeichnete Siedlung wird erschlossen im Osten durch die Fortführung der Straße „In der Wanne“ von Osten nach Westen zur Straße „Sonnenschein“ sowie nach Südwesten durch die Straße „Röttgersbank“ zur Straße „Dünnebank“, eines früheren Teilstücks der Recklinghauser Straße. Diese ist später direkt bis zur Einmündung der Heerstraße in die Henrichenburger Straße nach Westen durchgeführt worden.

Die Feinerschließung erfolgt über Stichstraßen mit kleinen Wendeanlagen, so z.B. die Straßen (von West nach Ost) „Geitling“, „Finefrau“, „Mausegatt“, „Girondelle“ und „Dickebank“. Die überwiegende Anzahl der 2-geschossigen Reihenhaus-Zeilen mit flach (35°) geneigten, traufenständigem Satteldach folgt beidseitig dem geschwungenen Straßenverlauf der Straßen „Sonnenschein“ und „In der Wanne“. Dadurch bildet sie geschlossene Raumfolgen aus, die der Siedlung ihren Charakter geben und von anderen Siedlungen deutlich unterscheiden lassen. Auch die Stichstraßen sind am Ende durch hofartige Aufweitungen - wie z. B. südwestlich der Straße „Dünnebank“ gekennzeichnet (Baujahr: 1951-1955). Bauherr war die Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Essen; Verfasser war die Bergmannssiedlung Bochum; Zweigniederlassung der Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Essen.
Die weitgehend offenen Vorflächen ohne weitere Einfriedungen schaffen zusammen mit der Begrünung durch Baum-Solitäre einen stark durchgrünten, fließenden Freiraum, der seitlich in die Garten- und Freibereiche der Wohnbebauung übergeht.
Historisierende Formen wie die Gestaltung von städtebaulichen Ecksituationen und Hofbildungen lassen Bezüge zu städtebaulichen Entwürfen der 1920er Jahre herstellen. Das reiche Angebot an Gartenflächen diente der Selbstversorgung der Bergleute und ihrer Familien sowie zu ihrer Erholung.
Zwischenzeitlich ist die Bebauung modernisiert worden und hat eine Wärmedämmputz und Balkone erhalten, ohne dass die prägenden Merkmale der Siedlungsstruktur aufgegeben worden sind.

Erst 1972 wurden im Norden der Siedlung einige Punkthäuser mit vier Geschossen errichtet, die über die Stichstraßen der bestehenden Wohnhöfe erschlossen wurden.

(LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur, 2008)

Literatur

Beushausen, Ursel (2009)
Die Schulen in Habinghorst (unveröffentlichtes Manuskript). Castrop-Rauxel.
Krau und Lensing, Büro für Stadtplanung und städtebaulichen Entwurf (Hrsg.) (1989)
Internationale Bauausstellung IBA: Bestandsliste und Erstbewertung prägender industriekultureller Strukturen, Bereiche und Objekte. Objektliste AS 15. Bochum.
Landesvermessungsamt NRW (Hrsg.) (1842)
Preußische Aufnahme, Urmeßtischblatt 4409. Bonn-Bad Godesberg.
Landesvermessungsamt NRW (Hrsg.) (o.J.)
Königlich Preußische Landesaufnahme - Neuaufnahme, Blatt 4409. Bonn-Bad Godesberg.
(o.J.)
Bauakten von Bauvorhaben. Castrop-Rauxel.

Siedlung in der Straße Sonnenschein in Ickern

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Sonnenschein
Ort
Castrop-Rauxel - Ickern
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1951

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„Siedlung in der Straße Sonnenschein in Ickern”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-P363N504-20090417-26 (Abgerufen: 30. April 2024)
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