Bereits in der Römerzeit wurde der 207 km lange Fluss als „Rura“ bezeichnet. Sie entspringt im belgischen Hohen Venn (579 +NN) und mündet bei Roermond in die Maas (18 m +NN.). Bis zur Regulierung auf deutscher Seite der Grenze hat sich der Flusslauf durch Mäandrierung ständig verändert.
Die Rur war für den direkten Antrieb von Mühlen nicht besonders geeignet. Das Rurwasser wurde mittels gegrabener Mühlengräben zu den Wassermühlen geleitet. Zwischen 1900 und 1959 wurden die Rurtalsperre und drei Rurseen bei Schwammenauel in mehreren Abschnitten als größtes Trinkwasserreservoir von Deutschland gebaut. Nun konnte ebenfalls der Wasserstand reguliert werden. Seit den 1950er Jahren ist die Rur reguliert. Hierzu wurden die Mäanderbögen im Uferbereich befestigt, so dass das weitere Mäandrieren nicht mehr möglich war und der Fluss nunmehr ein fixiertes Bett hat. Um das Jahr 1970 wurde die Rur kanalisiert. Dies geschah durch den 1957 gegründeten Rurverband. Außerdem wurden verschiedene Staustufen errichtet. Hiermit verlor die Rur ihren natürlichen Charakter und ist als ein anthropogenes Kulturlandschaftselement zu bewerten. Durch diese Maßnahmen sind auch die Bezüge zu den Rurdeichen weitgehend verloren gegangen.
Entlang der Rur gibt es heute einen Wander- und Fahrradweg. Es gibt wiederum genehmigte Pläne, verschiedene Abschnitte der Rur außerhalb der besiedelten Bereiche zu renaturieren, die teilweise auch schon umgesetzt wurden.
Die naturräumliche Voraussetzung der Rur war für die spätere kulturlandschaftliche Entwicklung ein zentraler Standortfaktor. Die Besiedlung in ihrer Struktur war von Fließgewässern abhängig. Nach den Meliorationen mit Begradigungen und weiteren Maßnahmen ist das Gewässer an sich anthropogen verändert sowie gestaltet und dadurch als kulturlandschaftliches Linienelement zu betrachten.
(Burggraaff/Kleefeld: Kartierung zur Datenerfassung im Kreis Heinsberg 2001 im Auftrag des LVR-Fachbereich Umwelt / LVR-Redaktion KuLaDig 2019)
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