Monschau, zurückgehend auf eine strategisch errichtete Burganlage aus dem 12. Jahrhundert, ist im 17. bis 19. Jahrhundert ein bedeutender Tuchmacherort gewesen, ablesbar an den Fabrikationsetagen in den historischen Patrizierhäusern, den Resten industrieller Textilfabriken und den mit Bruchsteinmauern terrassierten Hängen. Weiterhin befinden sich im Tal der Rur mit seinen bewaldeten Hängen Schiefersteinbrüche, Mühlen und Relikte der Eisenproduktion. Auf den Höhen liegen die auf Einzelhöfe zurückgehenden Streusiedlungen mit regionalspezifischen Hof- und Hausformen (Eifelhäuser mit Bruchstein und Fachwerkkonstruktion) und Dörfer mit historischen Ortsbildern und weithin sichtbaren Pfarrkirchen. Ein zentrales Kulturlandschaftselement sind die Hecken, die als Haushecken (geschätzte Anzahl 900 mit insgesamt ca. 25 km Länge) die Gebäude vor Witterungseinflüssen schützen und als Flurhecken (insgesamt ca. 460 km) die offene Wiesen- und Weidenlandschaft gliedern.
Ein besonderes Ensemble bildet das Gut Reichenstein, welches, eingebettet in eine Klosterlandschaft mit Fischteichen, Mühlen, Kirch- und Pilgerpfaden sowie Kapellen, in einzigartiger Weise die historische Nutzungsabfolge Burg-, Kloster-, Landgut ablesbar macht und ein bedeutendes Bodendenkmal ist.
Zwischen Höfen und Imgenbroich verläuft ein Teilstück des „Westwalls“.
Teile des Kulturlandschaftsbereiches sind landesbedeutsam.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Erhalt von Stadt und Burg Monschau;
- Aufrechterhaltung der Heckenpflege;
- Bewahrung der historischen Nutzungsmuster;
- Erhalt des offenen Landschaftscharakters;
- Bewahren der Maßstäblichkeit.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)