Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Euskirchener Börde und Voreifel (KLB 25.05)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Raumplanung
Gemeinde(n): Bad Münstereifel, Erftstadt, Euskirchen, Mechernich, Rheinbach, Swisttal, Weilerswist, Zülpich
Kreis(e): Euskirchen, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 39′ 18,51″ N: 6° 48′ 44,35″ O 50,65514°N: 6,81232°O
Koordinate UTM 32.345.363,50 m: 5.613.760,18 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.557.488,03 m: 5.613.598,25 m
  • Blick auf die Stadttürme von Zülpich, Kreis Euskirchen (2007)

    Blick auf die Stadttürme von Zülpich, Kreis Euskirchen (2007)

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    Jürgen Gregori
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  • Thematische Karte "Tourismus in der Eifel 2010" (2013).

    Thematische Karte "Tourismus in der Eifel 2010" (2013).

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  • Ausschnitt aus der "Tabula Peutingeriana" mit dem Raum zwischen Köln, Koblenz und Trier.

    Ausschnitt aus der "Tabula Peutingeriana" mit dem Raum zwischen Köln, Koblenz und Trier.

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  • Luftbildaufnahme von Euskirchen mit Nordpfeil (2018)

    Luftbildaufnahme von Euskirchen mit Nordpfeil (2018)

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  • Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich "Euskirchener Börde und Voreifel"

    Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich "Euskirchener Börde und Voreifel"

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Die Euskirchener Börde und die Voreifel sind für die Eifel von großer Bedeutung. Er stellt mit den fruchtbaren Lössbörden und den gemäßigten Höhenlagen des Eifelvorlandes eine Verbindung zwischen der Flusslandschaft am Rhein und dem zentralen Mittelgebirge der Hocheifel her. Agrarische und montane Ressourcen liegen hier dicht beieinander und sind vom Rhein her gut zu erreichen. Zu allen Zeiten bildete die Voreifelregion nicht nur das Hinterland der Rheinregion, die am Fluss entstehenden Metropolen sind maßgeblich auf der Basis dieses siedlungsgünstigen Umlandes entstanden.

Am Beispiel der Wasserversorgung der römischen Colonia, der ersten und bis heute bedeutendsten Großstadtregion des Rheinlandes wird dies unschwer deutlich: Die Metropole bezog ihr Wasser aus der Voreifelregion. Eine vergleichbare Rolle haben seit römischer Zeit sicherlich auch die Bodenschätze wie Blei, Silber und Travertin-Brandtkalk sowie Baugesteine gespielt. Wichtige Wegeverbindungen von Süden (Mittelgebirge) in Richtung Norden (Kölner Bucht) entlang der Erft und Swist trafen nördlich Weilerswist auf den West-Ostverbindungsweg, der die fruchtbaren Lössgebiete durchquerte. Siedlungskammern erschlossen die Landschaft bereits in vormetallzeitlichen Epochen, wie neolithische Siedlungen entlang der Fließgewässer in den Auen, aber auch auf der Hochfläche belegen, und dehnten sich in der jüngeren Eisenzeit fast vollständig über nun auch gewässerferne Gebiete aus.

In römischer Zeit war die Voreifel mit der Euskirchener Börde zum einen Hinterland und Basis der am Rhein stationierten Armee in den Standorten Köln und Bonn sowie der dazugehörenden zivilen Siedlungen, zum anderen war sie Verkehrszone überregionaler Bedeutung mit der Magistrale Köln-Trier und den weiteren Fernstraßenverbindungen der römischen Militärstandorte und Siedlungskerne.

Entlang der die Börde durchfließenden Bäche haben sich ab dem Mittelalter eine Vielzahl von Mühlen angesiedelt, die teilweise in Industriestandorte übergingen, wie z.B. in Euskirchen-Kuchenheim am Erftmühlenbach die Standorte der neuzeitlichen Textilindustrie.

Die Flussauen sind auch hier traditionelle Standorte von Wasserburgen und Herrenhäusern. Nach historischen Anfängen von befestigten Bauten auf Erdhügeln, den sog. Motten im 9. Jahrhundert, errichteten seit dem 12. Jahrhundert Niederadelige und Ministeriale feste Häuser, Hofesfesten und kleinere Burganlagen. Im 14. Jahrhundert handelt es sich dabei durchgängig um feste Steinburgen mit Gräben, Mauern, Toren und Türmen. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die wehrhaften Burgen zu offenen schlossartigen Landsitzen umgebaut.

Teile der Euskirchener Börde und der Voreifel sind landesbedeutsam.

Spezifische Ziele und Leitbilder:
  • Erhalt der historischen Substanz und Struktur;
  • Sicherung des Vicus Belgica in Billig;
  • Erhalt der historischen Stadtkerne;
  • Stärkung der historischen Wahrnehmung;
  • Schonung des paläontologischen Erbes;
  • Extensivierung der Bodennutzung;
  • Wahrung des Kulturellen Erbes bei der Bauleitplanung, der Straßenplanung und bei wasserbaulichen Maßnahmen.

Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007

Internet
www.lvr.de: Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)

Literatur

Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. S. 90, Münster u. Köln.

Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Euskirchener Börde und Voreifel (KLB 25.05)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2001

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„Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Euskirchener Börde und Voreifel (KLB 25.05)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080730-0165 (Abgerufen: 27. April 2024)
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