Sie wurde in karolingischer Zeit angelegt. Ihre Bedeutung lag auf politischem Gebiet. Die Karolinger und ihre fränkischen Nachfolger benutzten sie auf ihren zahlreichen Zügen nach Aachen, vornehmlich um dort zu jagen, zu baden oder auch um dort die Königskrone zu erhalten. Auch als Handelsstraße, Heerstraße oder Poststraße wurde sie genutzt. Sie kreuzte viele andere wichtige Straßenverbindungen, wie z.B. die Fernstraße von Köln nach Reims. Im 15. Jahrhundert hieß die Straße dann Aicher Straße (Aachener Straße). Danach kamen andere Namen, wie z.B. Kaiserstraße, Heerstraße, Rheinstraße oder Hohe Straße auf. Im Mittelalter entstanden an der Straße allein zwischen Sinzig (Rheinland-Pfalz) und Aachen zahlreiche Ortschaften und 36 Burgen, die ihrem Schutz dienten. Von Sinzig erreichte sie über Bodendorf die Rheinbacher Lössplatte und verlief hier, an Dom-Esch vorbei, nördlich von Euskirchen und Zülpich auf Düren zu. Über Mariaweiler und St. Jöris erreichte man die freie Reichsstadt Aachen. Im Zuge der aufkommenden Industrialisierung verlor die Straße immer mehr an Bedeutung.
Auch wenn die Heerstraße heute nicht mehr als Weg oder Straße in Funktion ist, lässt sich ihre Trasse über weite Strecken noch heute in der Landschaft nachvollziehen. Für die hochmittelalterliche Siedlungsentwicklung im Bereich der rheinischen Börden gab sie nachhaltige Impulse.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Bewahrung der erhaltenen Elemente und Struktur.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)