Sie ist ein einzigartiger Kulturlandschaftsbereich, der von bäuerlicher Bewirtschaftung und Territorialgeschichte geprägt ist. Es war ursprünglich ein Waldgebiet, das aufgrund der spätmittelalterlichen Entwicklung sein heutiges Wald-Offenland-Gefüge erhalten hat. Hervorzuheben sind die Niederwaldareale mit zahlreichen Relikten der bäuerlichen Waldwirtschaft wie gelemmte (siehe KLB 17.04) Baumgruppen und -reihen, Überhältern und Viehtriften. Die heutigen Gehöftweiler sind spätmittelalterlich Ursprungs. Die Wälle der alten Waldparzellen nach der Allemendeteilung von 1350 und 1580 sind zum größten Teil in den Waldarealen noch hervorragend erhalten. Im Wald finden sich noch Altwege sowie zahlreiche Flachsrösten, mit denen die charakteristische Bedeutung des Flachsanbaus und des Leinengewerbes dokumentiert wird. Die alte Territoriallandwehr zwischen den Herzogtümern Geldern und Jülich ist noch zum größten Teil erhalten.
Die heutige Landnutzung wird von Wald, Acker- und Grünland geprägt. In dem herausragenden wertvollen Kulturlandschaftsbereich sind alle Entwicklungsstadien seit ca. 1350 in ausgeschilderten Rundrouten nachvollziehbar und sehr gut erlebbar. Diese Entwicklung seit dem Spätmittelalter hat außerdem zu einem reizvollen und vielfältigen sowie einmaligen Landschaftsbild geführt, das strukturell als spätmittelalterlich datierbar ist.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Pflege der vielfältigen Kulturlandschaft;
- Kulturlandschaftliches Entwicklungskonzept zur Lenkung der Freizeitnutzung.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)