Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Venloer Heide (KLB 17.01)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Raumplanung
Gemeinde(n): Nettetal, Straelen, Venlo
Provinz(en): Limburg
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen), Viersen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 21′ 39,24″ N: 6° 13′ 45,48″ O 51,3609°N: 6,2293°O
Koordinate UTM 32.307.109,75 m: 5.693.603,85 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.516.014,66 m: 5.691.821,76 m
  • Ehemaliger Hangar auf dem Flugplatz in der Venloer Heide (2006)

    Ehemaliger Hangar auf dem Flugplatz in der Venloer Heide (2006)

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Die Venloer Heide ist hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen.

Die Venloer Heide ist eine alte Kulturlandschaft, so sind z.B. vorgeschichtliche Gräber in der Plankenheide der sog. Niederrheinischen Grabhügelkultur zuzurechnen. Die große Menge der Urnenbestattungen in diesen Grabhügeln lässt sich nach den Gefäßformen in die ältere Eisenzeit datieren.
Im Mittelalter sind die Flächen extensiv als Heideflächen genutzt worden. Im Zuge des Landesausbaues ließen die Gelderner Landesherren an den Grenzen ihres Territoriums Landwehren errichten. Als Entstehungszeit dieser Landwehren wird allgemein das 14. und 15. Jahrhundert angenommen. Schriftliche Erwähnungen und Beschreibungen finden sich in den Niederschriften der Grenzumgänge, hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Ein militärisches Übungsgelände bestand auf der 'Grotte Heide'; seit 1883. Ab 1913 nutzen Flugzeuge der königlich-niederländischen Luftmacht den Platz als Ausweich- und Notlandeplatz. Im Zweiten Weltkrieg wurde innerhalb dieses Militärstandortes der größte Nachtjäger-Flugplatz Europas angelegt. Mit Kriegsende gesprengt, sind heute auf beiden Seiten der Grenze in Heide und Wald immer noch zahllose Reste und Ruinen dieser ausgedehnten Anlage erhalten. Auf deutschem Gebiet sind dies u.a. intakte ehemalige Mannschaftsunterkünfte und verfallene Offiziersgebäude, ehemalige Kraftwerke, Fundamente bzw. Konstruktionsgerüste ehemaliger Flugzeughallen. Aus Tarngründen sind die Baulichkeiten teilweise in Anlehnung an Gehöftformen ausgeführt. Erhalten sind ferner Wege- und Rollbahnstrukturen, auf niederländischer Seite u.a. Landebahn und Tower. Geschichtlicher Bestandteil des Geländes ist ferner ein eremitagenartiges Künstleratelier der Nachkriegszeit, welches als eine mögliche Form des Umgangs mit solchen Denkmälern eigene Wertigkeit besitzt.

Spezifische Ziele und Leitbilder:
  • Bewahrung der historischen Struktur und Substanz;
  • Grenzüberschreitende Abstimmung;
  • Kulturlandschaftliches Entwicklungskonzept.

Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007

Internet
ww.lvr.de: Kulturlandschaften im Rheinland (Abgerufen: 03.04.2018)

Literatur

Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. S. 81, Münster u. Köln.

Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Venloer Heide (KLB 17.01)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2001

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„Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Venloer Heide (KLB 17.01)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080730-0097 (Abgerufen: 28. April 2024)
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