Kloster Kamp ist das älteste Zisterzienserkloster in Deutschland (gegründet 1123) und bildet mit seiner barocken Abteikirche und den großen Barockgärten („Sanssouci des Niederrheins“) eine international bedeutende Anlage für Religionsgeschichte und Gartenkunst. Als das Kloster im 18. Jahrhundert seine größte Machtentfaltung besaß, beauftragte Abt Franziskus Daniels einen dem Konvent angehörenden Mathematiker und Baumeister mit der Planung der Außenanlagen. Nach italienischem Muster wurden nach 1740 vier Terrassen in den Südhang des Kamper Berges gebaut, die über eine prachtvolle, von Skulpturen geschmückte Treppe in der Symmetrieachse zu begehen waren. An den Mauern dieser Terrassenanlage zogen die Mönche Spaliergehölze wie Aprikosen- und Pfirsichbäume. Unterhalb wurde ein Parterregarten mit Beeten für Gemüse angelegt. Weitere Gartenbereiche und ein Fischteich schlossen sich an. Nachdem das Kloster im Jahre 1802 aufgelöst worden war, verfiel der Terrassengarten. Erst in den 1980er Jahren wurde mit der Wiederherstellung begonnen.
Entstanden seit 1906, durch französische Investitionen, hebt sich die Zeche Friedrich Heinrich aus dem Bestand erhaltener Bergwerke vor dem Ersten Weltkrieg durch eine monumentale Backsteinarchitektur mit prägnanter Außenwirkung hervor. Es ist ein umfangreicher baulicher Bestand von der Gründungszeit der Anlage bis 1930 erhalten, deren Zentrum die noch betriebene Zeche bildet. In Architektur und städtebaulicher Konfiguration ist mit den Zechenbauten, den Villen der Betriebsdirektoren und Zechenbeamten an der Hauptallee, der Angestelltensiedlung, den Bergarbeiterhäusern sowie Kasino, Kirchen und Konsumanstalten das ganze Spektrum des Ruhrbergbaus ablesbar, verbunden mit französisch geprägtem Repräsentationswillen dargestellt.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Bewahrung der historischen Struktur und Substanz
- Pflege der Gartenanlagen.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)