Die evangelische Kirche von Dahlerau, oberhalb der Wupperschleife bei Vogelsmühle gelegen, wurde 1894 nach Plänen des Lenneper Baumeisters Albert Schmidt in neugotischen Formen aus Backstein errichtet. An das Langhaus mit Satteldach, in dessen Baukörper im Westen der Vierkant des Turmes eingestellt ist, schließen sich am östlichen Ende zwei unterschiedlich gestaltete Querarme und an der Ostwand ein fünfseitig polygonaler Chor mit Umgang über halbrundem Grundriss an. Dieser Umgang dient als Sakristei. Vor den westlichen Kanten des Langhauses stehen turmartige Anbauten über polygonalem Grundriss, die Nebenräume und Treppen enthalten.
Der Turm hat ein freistehendes Glockengeschoss mit zwei spitzbogigen Fenstern auf jeder Seite. Er wird von einer steilen, verschieferten Pyramide bekrönt. Durch Knickung im unteren Viertel wird der quadratische Grundriss ins Achteck überführt. Auch die übrigen Teile des Kirchenbaus sind mit Schiefer gedeckt. Der Dachstuhl über dem Langhaus wird durch einige dreieckige Dachgaupen belichtet. Kräftige Strebenpfeiler gliedern die Wände des Langhauses. Zwischen ihnen befinden sich je zwei übereinander angeordnete Spitzbogenfenster. Die Strebepfeilergliederung setzt sich an den Kanten der Querarme und des Chorpolygons fort. Auch diese Bauteile sind mit spitzbogigen Öffnungen zwischen den Strebepfeilern durchfenstert. Über den Strebepfeilern läuft an den Traufen ein Konsolfries mit aus zwei Ziegeln gebildeten „Dreieck-Spitzbögen“ um. Die Form des einfachen Konsolgesimses ist am Turm in bereicherter Form eingesetzt: Das Gesims ist dreifach gestuft. Zwischen dem unteren Zackenband und dem oberen kräftigen Gesims mit dreifstufigen Konsolen ist ein flacheres Gesims mit einfachen Konsolsteinen eingefügt. In den Giebeln (Querarme, Ostwand des Langhauses) zeigt die Wand unterhalb des Dachansatzes eine Binnengliederung in der Form eines Treppengiebels, deren vorspringende Schichtung an den Kanten bis zum Boden durchgeführt ist. Aufwändiger als das einfache Sandsteinmaßwerk von Langhaus und Chor (zwei Lanzetten mit runder Bekrönung) sind die Fenster über den Eingängen im Westturm und im südlichen Querarm gestaltet. Über dem gestuften Gewände des Westportals im Turm befindet sich ein Rundfenster. Im südlichen Querarm, der in anderen Formen und anderem Material als der restliche Bau errichtet wurde, sitzt über dem Portal in der Südseite ein großes Maßwerkfenster mit vier Lanzetten und dreifachem Couronnement („Fenster-im-Fenster-Maßwerk“ mit differenzierter Schichtung).
Neben der Kirche wurde gleichzeitig der - inzwischen vergrößerte - Friedhof angelegt. An seinem Ende befindet sich das frühere Pfarrhaus, an das nach mündlicher Auskunft in den 1960er Jahren das neue Gemeindehaus angebaut wurde. Der Vorgängerbau soll an der Ecke Keilbecker/ Tuchstraße gestanden haben und nicht mehr existieren. Die Kirche ist von zahlreichen Bäumen umgeben.
Das Objekt Evangelisch Evangelische Kirche Dahlerau in Keilbeck ist ein eingetragenes Denkmal (Denkmalliste Radevormwald, laufende Nr. 56).
(LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
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