Siedlung Oberönkfeld

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Radevormwald
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 13′ 26,08″ N: 7° 21′ 28,2″ O 51,22391°N: 7,35783°O
Koordinate UTM 32.385.328,69 m: 5.676.006,30 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.594.898,45 m: 5.677.433,29 m
Die Ersterwähnung erfolgte 1433/34 als „Unckincfelde“; 1715 auf der Topographia Ducatus Montani als Einzelhof eingetragen, war Oberönkfeld 1828 ein Weiler in Hanglage um einen Quellbereich gelegen. Im Westen und Südwesten gab es vermutlich Obstwiesen.

Heute ist Oberönkfeld ein kleines Dorf. Das Wegesystem von 1828 ist unverändert erhalten. Neben einem gut ablesbaren historischen Ortskern, der baulich verdichtet wurde, kam es meist zu kleineren randlichen Erweiterungen. Nur die Bebauung entlang der Straße nach Unterm Busch hat sich fast ausschließlich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt. Im späten 19. Jahrhundert wurde hier ein Hof gebaut (Dünnwald 11). Die Siedlungsstelle bekam den Namen Dünnwald, der sich heute als Straßennamen erhalten hat. In und um Oberönkfeld haben sich zahlreiche, zum Teil sehr alte Hecken erhalten.

Die Hausstandorte stammen überwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert, ebenso die aufgehende Bausubstanz. Die meisten der historischen Gebäude sind stark überformt, teilweise wurden die Häuser auf altem Standort neu gebaut. Besonders zu erwähnen sind der ehemalige Doppelhof mit den Nummern 12 und 13. Hierzu gehören zwei kleine Nebengebäude, von denen mindestens eines als Schlossschmiede gedient haben soll. Im Nebenerwerb wurden hier Schlösser für die Firma Rocholl in Radevormwald gefertigt. Unweit des Hofes zeigt eine durchgewachsene Hecke einen ehemaligen Garten an.

Ein weiteres Werkstattgebäude, in dem auch Zirkel gefertigt worden sein sollen, gehört zu Nr. 1. Ebenso gab es in Nr. 3 eine Schlosswerkstatt. Das Gebäude wurde laut Besitzer 1898 nach einem Brand aufgebaut und hat einen Gewölbekeller aus Bruchstein - auf der Bürgermeistereikarte von 1828 ist es nicht verzeichnet.

Zu den Gebäuden, die ablesbar aus dem 19. Jahrhundert beziehungsweise dem frühen 20. Jahrhundert stammen, gehören Hof Nr. 5 mit Scheune und einem markanten Ahornbaum an der Parzellengrenze, Nr. 2 und Nr. 10. Vor Letzterem steht eine große Esche. Zu Nr. 8 gehören drei Hausbäume. Das Gebäude selbst soll stark verändert worden sein - es steht ebenso wie Nr. 19 auf einem bereits 1828 bebauten Platz. Zwischen den Häusern 19 und 22 (an seiner Stelle soll es früher einen kleinen Steinbruch gegeben haben), verläuft ein alter, etwas eingetiefter Weg. Linkerhand befindet sich eine alte Gartenhecke. Der Weg ist außerhalb der Ortschaft nicht mehr vorhanden, aber eine Flurhecke zeigt den früheren Verlauf an.

Im frühen 20. Jahrhundert wurde eine Schule gebaut und bis in die 1960er Jahre betrieben. Später wurde der Bau zeitweise als Kindergarten genutzt und dient heute als Gemeindehaus. Das Grundstück wird von zahlreichen Linden begrenzt.

Südlich der Schule gab es entlang der östlichen Durchfahrtsstraße spätestens seit dem 19. Jahrhundert Besiedlung. Vor Haus Nr. 25 stand früher ein Backhaus aus Bruchstein. Die im Norden an die Schule anschließende Bebauung setzte erst in den 1970er Jahren ein. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es zwei alte Höfe (Nr. 15 und 16), die ehemals Gewölbekeller aus Bruchstein hatten. Beide wurden stark verändert, beziehungsweise neu gebaut. Zu Nr. 16, der Hof bestand schon 1828, gehört eine alte Scheune. Auf der Parzellengrenze zur umliegenden Flur steht eine Esche. Auf der östlichen Straßenseite steht eine Buche an der Grenze von Flur zu beginnendem Gartenland. Die umgebende Hecke ist weitgehend erhalten. Östlich des Gartenlandes liegt der ehemalige Steinbruch.

Im Norden des Ortes befinden sich in einer Niederung zwei Teiche, von denen einer der alte Löschteich gewesen sein soll. Sie sind nicht einsehbar.
Önkfeld und Oberönkfeld haben eine genossenschaftlich organisierte Wasserversorgung und ein jährlich stattfindendes Ernte-Dank-Fest, das überregional bekannt ist.

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)

Literatur

Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.
Ploennies, Erich Philipp / Burkhard Dietz (Hrsg.) (1988)
Topographia Ducatus Montani (1715). In: Bergische Forschungen, Band XX, Neustadt/Aisch.
Regeniter, Alfred (o.J.)
Min leiwe olle Rua - ein Leben für die Heimat. Aus Geschichte und Volkstum der Stadt Radevormwald. Gummersbach.

Siedlung Oberönkfeld

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Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1433 bis 1434

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„Siedlung Oberönkfeld”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-BL-20080215-0130 (Abgerufen: 27. April 2024)
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