Ortslage Honsberg

ehemaliges Oberhonsberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Radevormwald
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 11′ 24,95″ N: 7° 18′ 51,92″ O 51,19026°N: 7,31442°O
Koordinate UTM 32.382.211,71 m: 5.672.333,49 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.591.932,95 m: 5.673.635,06 m
  • Blick auf den Weiler Honsberg von Norden (2008)

    Blick auf den Weiler Honsberg von Norden (2008)

    Copyright-Hinweis:
    Ulla Anne Giesen / Landschaftsverband Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Ulla Anne Giesen
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  • Eingeschossiges modernisiertes Fachwerkgebäude in Honsberg (2008)

    Eingeschossiges modernisiertes Fachwerkgebäude in Honsberg (2008)

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Die Ersterwähnung erfolgte 1514 als „Hunsberge“; 1828 war Oberhonsberg ein Weiler südöstlich von Niederhonsberg an einem oberen Hang gelegen. Der Ort war vermutlich von Obstwiesen durchsetzt, beziehungsweise im Norden durch Gartenland, das in den Bereich der Bebauung hineinragt, begrenzt. Nach der Preußischen Uraufnahme war mindestens eines der damaligen Gebäude aus Stein gebaut.
Laut Literatur rührt der Name von „Berg eines Honnen“, eines germanischen Stammesführers.

Honsberg ist ein Dorf in Höhenlage. Es zieht sich an den oberen Hängen etwas in Richtung Wuppertal und Heidersteg. Honsberg ist aus den beiden historischen Ortskernen von Nieder- und Oberhonsberg entstanden. Die dazwischen liegende dreieckige Freifläche wurde erstmals im späten 19. Jahrhundert besiedelt. Regelrecht zusammengewachsen sind die Ortsteile erst in der Zeit nach 1945. Das historische Wegenetz von 1828 hat sich im Ort erhalten und ist nur im Bereich eines neueren Baugebietes um den Tannenbergweg erweitert worden. Die historischen Ortskerne zeichnen sich deutlich ab.

Bereits für 1747 wird von einem Lehrer auf Honsberg berichtet, ein eigenes Schulhaus hat es vermutlich jedoch noch nicht gegeben.
Das ehemalige Oberhonsberg liegt im Südosten des Ortes. Hier wurden bereits in der Preußischen Uraufnahme vier steinerne Gebäude eingetragen. Darunter Honsberger Straße 17, das sogenannte Stampelhaus. Es lassen sich zahlreiche ehemalige Hofstellen ablesen, wobei es sich in der Regel um Wohnstallhäuser handelte. Bei den Gebäuden Nr. 5 und 7/7a südlich der Honsberger Straße und dem giebelgeteilten Haus nördlich derselben ist noch Fachwerk sichtbar. An Nr. 7/7a stehen zwei große Eschen und eine Eiche, im Süden schließen sich die Reste eines Bauerngartens an, im Norden ist eine alte Scheune vorhanden. Die Honsberger Schule befand sich nacheinander in zwei noch vorhandenen und heute zu Wohnraum umgenutzten Gebäuden. Das ältere Schulgebäude befindet sich umgeben von einer Hecke südlich der Kreuzung Honsberger Straße/ An der Wildbahn, das jüngere Gebäude an der Kreuzung Honsberger Straße/ Tannenbergweg mit der Nr. 1. Vor ihr stehen eine Kastanie und eine Linde.

Honsberger Str. 15 ist heute ein Gasthof. Früher war hier einer der beiden Gemischtwarenläden des Ortes untergebracht. Auf dem Grundstück stehen zwei große Eschen. Auf der anderen Straßenseite ist etwas nach hinten versetzt ein ehemaliger Bauerngarten an seiner Außenhecke abzulesen.
Von besonderer Bedeutung für Honsberg war die Familie Spiekenheuer, die nach mündlicher Auskunft sehr viel Grundbesitz im Ort hatte. Südlich der Honsberger Straße lag der Spiekenheuer Hof als ehemals größte Landwirtschaft am Ort. An der Straße befindet sich eine Firma, die ehemalige Firma Spiekenheuer, die Kaffeemühlen und andere Küchenkleingeräte herstellte.
Zwischen den beiden alten Ortskernen lag eine dreieckige Freifläche, die bereits im 19. Jahrhundert ansatzweise bebaut wurde. Im Norden entstand das noch vorhandene Fachwerkhaus, in dem eine Bäckerei untergebracht war. Die weitere Bebauung begann in den 1950er Jahren im Süden, setzte sich in den 70er Jahren im Osten fort und endete mit den individuellen Einzelhäusern am Steingarten. Auf dem Grundstück des Talsperrenweges Nr.4 steht eine große Eiche. Die 50er Jahre Bebauung besteht aus zwei gleichen Wohnhäusern auf eine großzügigen mit Hecken umgrenzten Grün- und Gartenfläche.

Auch der Tannenbergweg entstand in der Nachkriegszeit und war bis 1956 komplett einheitlich bebaut. Die Gebäude sind heute größtenteils stark überformt, modernisiert und aufgestockt.
Bis in die 1970er Jahre hatte Honsberg eine eigene Wasserversorgung. Die Straßennamen „Steingarten“ und „An der Wildbahn“ könnten auf einen Steensgaden sowie einen herrschaftlichen Jagdbezirk hinweisen. Nach mündlichen Aussagen von Anwohnern ist die Bezeichnung „Steingarten“ auf den felsigen Untergrund zurückzuführen. Von einem Haus in der Straße „An der Wildbahn“ soll es einen alten Stollen zum Wuppertal hin geben.
Südlich des Ortes schließt sich ein von zahlreichen Gräben ungeklärten Ursprungs durchzogenes Waldstück an. Am Wegesrand stehen zum Teil markante Eichen.

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)

Literatur

Motte, Wolfgang (2004)
Schulen und Schulmeister in Radevormwald von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Radevormwald.
Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.
Sieper, Bernhard (1976)
Radevormwald in alten Ansichten (Band 1). Zaltbommel.

Ortslage Honsberg

Schlagwörter
Ort
42477 Radevormwald - Honsberg
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1514

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„Ortslage Honsberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-BL-20080215-0061 (Abgerufen: 19. April 2024)
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