Die Ersterwähnung erfolgte 1481 als „Schuyckhusen“. 1829 war Schückhausen ein mittelgroßer Weiler in Höhenlage mit angrenzender Aue (Quellbereich) und Gartenland. Die Gebäude lagen nördlich und das Gartenland südlich des Weges. Für Hückeswagener Verhältnisse handelte es sich um einen großen Weiler. Das Umland war von Ackerland und Wald/Busch geprägt. Im Süden befand sich nahe der Winterbachquelle ein Teich. Im Norden gehörte vermutlich eine Obstwiese zur Ortslage.
Schückhausen ist auch heute ein Weiler mit weitgehend historischem Wegegefüge. Bereits 1829 weist der Weiler eine große Zahl von Gebäuden auf. Es lassen sich sowohl alte Hofstellen als auch historische Bauten des 19. und frühen 20. Jahrhundert ablesen. 2001 wurden noch drei landwirtschaftliche Höfe geführt (Nr. 22-24, davon zwei an historischem Standort (22 und 23). Die Gebäude der Nachkriegszeit liegen sowohl randlich (vor allem im Süden) als auch zwischen den älteren Siedlungsstrukturen. Der Ort hat seine kompakte Form gewahrt und ist baulich kaum über den historischen Ortskern inklusive des angrenzenden Gartenlandes hinausgewachsen. In folgenden Häusern gibt es noch einen Brunnen im Keller: 22, 25, 19. Nr. 5 (Brunnen nicht mehr sichtbar) und Nr. 22 besaßen einen „Aakerdruw“ genannten Überlauf. Daneben existieren noch mehrere alte Brunnen außerhalb der Gebäude (z.B. vor Nr. 20, Fachwerk nicht mehr sichtbar). Von der Wasserversorgung im frühen 20. Jahrhundert zeugen die Reste eines Wasserbehälters nahe der Winterbachquelle, von dem aus das Wasser mechanisch bergan in eine Zisterne (nicht mehr vorhanden) bei Haus Nr. 12 geleitet wurde.
Einen Gewölbekeller haben Nr. 5, 7, 13, 22, 23 und 25. Bis auf den Neubau von Nr. 13 handelt es sich um größtenteils erhaltene Fachwerkhäuser. Nr. 25 (1850 nach Brand wieder aufgebaut) war ehemals im Giebel geteilt. Ebenfalls auf ein altes geteiltes Fachwerkhaus gehen die heutige Nr. 5 und 7 mit zahlreichen An- und Umbauten zurück. Zu Haus Nr. 7 gehören die Gebäude einer ehemaligen Schreinerei. Vor dem Haus Nr. 22 (1854 nach Brand wieder aufgebaut) mit sichtbarem Fachwerk stehen drei Hausbäume (Linden) und es existiert noch ein Bauerngarten. Eine weitere ältere Linde gehört vermutlich zu Nr.7. Am Standort von Nr.13 (Gewölbekeller) befand sich ein altes Fachwerkhaus, das 1953 abgebrannt ist. Hier war bis 1914 eine Wirtschaft (um 1828 wird von einer Gastwirtschaft des J.W. Reinarz in Schückhausen berichtet; ob sie in diesem Fachwerkhaus betrieben wurde ist unklar) und ab etwa 1910 ein Lebensmittelladen untergebracht.
In zahlreichen Gebäuden wurden Bandwebereien betrieben, bzw. wurden dafür vorgesehene Anbauten errichtet. Das 1910 erbaute Haus Nr. 2 beherbergte ehemals die Bandweberei Kirspe. Nr. 5 hat einen Sched-Anbau für eine Bandweberei, ebenso Nr. 9. Der Sched-Anbau von Nr. 12 (aus den 1950er Jahren) wurde aufgestockt und zu Wohnhäusern umgebaut. Auch in Haus Nr. 6 wurde bis in die 1930er Jahre eine Bandweberei betrieben. Nr. 23 hatte in Fachwerkbauweise ausgeführte Sched-Gebäude, in denen die Weberei Madel untergebracht war (abgerissen 1968). 1967 wurde in Nr. 10 (1966 gebaut) im ehemaligen Hühnerstall eine Bandweberei eingerichtet, die bis 1979 produzierte.
Haus Nr. 27 wurde um 1900 nach einem Brandschaden in Kürten demontiert und in Schückhausen wieder aufgebaut. Hier wurde eine Näherei und Schneiderei betrieben.
Hecken prägen in Teilen das Ortsbild, darunter auch einige Buchen-Ilex-Hecken. Nach Westen zum Tal hin gibt es eine große Obstwiese, teilweise verlandete Teiche und einen Steinbruch. Auch an anderen Stellen finden sich Reste von Obstwiesen. Schückhausen gehörte nach der Hebeliste von 1881 zur Großen Honschaft.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2007)
Literatur
Berg, Siegfried (2003)
Die Siedlung Schückhausen. Wermelskirchen.
Davin, Ingo (1998)
Von Gasthäusern, Wirtschaften und Dorfschänken in Hückeswagen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. In: Leiw Heukeshoven 37, S. 49-52. o. O.
Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.
Roß, Fredi K. (2004)
Die Honschaften in Hückeswagen. In: Leiw Heukeshoven 43, S. 27-37. o. O.
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