Gruga-Bahn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 25′ 45,44″ N: 6° 59′ 19,18″ O 51,42929°N: 6,98866°O
Koordinate UTM 32.360.177,81 m: 5.699.484,21 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.801,58 m: 5.699.869,57 m
  • Der Zug "Heimliche Liebe" der zur Bundesgartenschau 1965 eingerichteten Parkbahn im Essener Grugapark (2013).

    Der Zug "Heimliche Liebe" der zur Bundesgartenschau 1965 eingerichteten Parkbahn im Essener Grugapark (2013).

    Copyright-Hinweis:
    Wiki05 / CC-BY-SA-3.0
    Fotograf/Urheber:
    Wiki05
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Haltestelle der Essener Grugabahn am Messegelände (2011).

    Haltestelle der Essener Grugabahn am Messegelände (2011).

    Copyright-Hinweis:
    Goofy50 / CC BY-SA 3.0
    Fotograf/Urheber:
    Goofy50
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die heutige Parkbahn im Grugapark entstand 1965 zur Bundesgartenschau. Die Länge der Bahn beträgt rund 3,3 Kilometer, sie fährt auf einer Spurweite von 60 Zentimetern. Die Betriebsführung lag bei der Essener Straßenbahn, die später umfirmierte zur Essener Verkehrs AG (EVAG). Man schaffte fünf neue Züge an, im damals modernen Design. Die Lokomotiven wurden mit Gasmotoren betrieben, entstanden aus auf Gasbetrieb umgebauten Opel-Kapitän-Motoren. Diese Züge fuhren nahezu 28 Jahre auf dem Gelände.
1992 wurde der Betrieb einer Privatfirma übergeben, die Anlagen wurden von der Stadt Essen 1993 erworben. Die Grugabahn wird heute von der Firma Intamin Deutschland GmbH & Co. in Essen betrieben. Die Züge heißen „Wachsames Hähnchen“, „Zornige Ameise“, „Heimliche Liebe“, „Schwarze Lene“ und „Fleißiges Lieschen“, angetrieben von elektrischen Lokomotiven.

Geschichte
Das Gelände der Gruga entstand 1929 mit der „Großen Ruhrländischen Gartenbauausstellung“, kurz „Gruga“. Die Erweiterungen der Parkanlage erforderte nun die Anlage einer Rundfahrmöglichkeit. Es entstand eine Parkeisenbahn mit 38,1 Zentimetern Spurweite, nach englischem Vorbild. Die Streckenlänge maß rund drei Kilometer. Von der Leipziger Spezialfirma Erich Brangsch GmbH Klein- und Feldbahnen in Leipzig-Engelsdorf wurden Dampflokomotiven erbaut, die sich von originalen Dampflokomotiven nur in der Größe unterschieden. Solche Lokomotiven fahren heute noch in Dresden und Stuttgart. Im Zweiten Weltkrieg werden die Anlagen in Essen zerstört. Zunächst wurden auf dem Gelände Feldbahnzüge der Trümmerräumung eingesetzt. Diese fuhren auf einer Spurweite von 60 Zentimetern. Ab 1949 beförderten diese Feldbahnen auch wieder Personen, zunächst mit Dampflokomotiven. Durch Neubauten wurden aus dem anfänglich nur einen Zug drei, zwei mit Diesellokomotiven („Wachsames Hähnchen“ und „Fleißiges Lieschen“) und eine Batterielokomotive („Tuttmanns Esel“). Gelegentlich gab die Dampflok „Hilda“ ein Gastspiel. Die Betriebsführung hatte im Auftrag der Grugaparkverwaltung die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) übernommen, die auch die Personenwagen in eigener Werkstatt gebaut hatte; nach Auflösung der SEG führte ab 1954 die Essener Verkehrs-AG den Betrieb durch.

Züge der Gruga-Bahn bei Parkeisenbahnen
Bei der Parkeisenbahn Cottbus wurde ein Triebzug aus zwei Ganzzügen der ehemaligen Gruga-Bahn Essen gebildet. Diese fuhren von 1966 bis 1992 im Gruga-Park, nach der Umstellung auf elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge erfolgte die Vorbereitung (Generalüberholung) für die BUGA in Cottbus. Seit 1995 ist de Triebzug im Einsatz.
Die Pioniereisenbahn Cottbus wurde am 1. Juni 1954 eröffnet. Am Anfang betrug die Streckenlänge 1,1 Kilometer, später kam ein weiterer Kilometer Strecke hinzu. Die Bahn fährt vom Sandower Dreieck über das Stadion der Freundschaft, den Messehallen und dem Zoo zum Park und Schloss Branitz.

2015 übernahm der Verein Parkeisenbahnfreunde Halle/Saale e.V. einen Zug der Gruga-Bahn, der sich zu diesem Zeitpunkt in Dortmund befand. Er besteht aus dem Treibwagen 903 - „Heimliche Liebe“ - und drei Wagen. Die Wagen wurden aufgearbeitet und werden in Halle eingesetzt. Zwei der Personenwagen sind geschlossen, der dritte erhielt einen neuen offenen Wagenkasten mit drei Einstiegen. Der Triebwagen wird aktuell auf Batterie-Betrieb umgebaut.
Die Parkeisenbahn in Halle/Saale wurde als Pioniereisenbahn am 12. Juni 1960 eröffnet. Die Strecke von rund zwei Kilometern Länge ist als Rundkurs angelegt. Die Bahn findet sich auf der Peißnitzinsel nordwestlich der Altstadt.

Hinweis
Die Bahn in der Gruga ist nicht zu verwechseln mit dem „Grugabahn“ genannten Radweg auf der ehemaligen Eisenbahnlinie von Mülheim nach Recklinghausen.

(Claus Weber, 2010/2021)

Internet
www.grugapark.de: Grugabahn (Abgerufen 7.4.2021)
de.wikipedia.org: Grugabahn (Abgerufen: 7.4.2021)
www.pe-cottbus.de: Parkeisenbahn Cottbus (Abgerufen 7.4.2021, Link aktualisiert)
www.parkeisenbahn-halle.de: Parkeisenbahnfreunde Halle/Saale e.V. (Abgerufen: 7.4.2021)

Literatur

Essener Verkehrs-AG (Hrsg.) (1996)
Hundert Jahre in Essen auf Draht - Die Straßenbahn. S. 146, Essen.

Gruga-Bahn

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Virchowstraße 167 a
Ort
45147 Essen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1965

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Claus Weber (2021): „Gruga-Bahn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-CW-20100503-0010 (Abgerufen: 26. April 2024)
Seitenanfang