Geschichte Die bisher älteste Erwähnung der Horremer Mühle stammt aus dem Jahr 1420. Aus diesem Jahr ist im Hemmersbacher Rentbuch verzeichnet, dass „Jan Baden Peter Baden Sohn“ 90 Malter Roggen und aus der Ölmühle 6 Pfund Wachs an Jahrespacht zu leisten hatte. Die Mühle gehörte zu dieser Zeit den Herren von Hemmersbach. 1677 verpachtete Heinrich Freiherr von Vercken als Herr von Hemmersbach die Mühle an Gerhard Clemens und Maria Plück. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ging der Besitz von Hemmersbach und damit auch die Mühle in das Eigentum der Familie Bentinck, 1751 in das des Grafen Berghe von Trips über. 1837 war die Horremer Mühle an Konrad Klettenberg und seine Frau Maria Dünwald verpachtet, 1881 an Anna Klettenberg und ihren Ehemann Gottfried Jungen. 1890 wurde das heute vorhandene Mühlengebäude errichtet. Die Mühle wurde auch weiterhin von der Pächterfamilie und ihren Nachfahren betrieben, die sie 1994 erwarben.
Gebäude Die Horremer Mühle ist Teil einer Vierseithofanlage mit Scheune und Stallungen. Sie ist eine Wassermühle mit mittelschlächtigem Wasserrad, einer Eisenkonstruktion mit Speichen und einem Durchmesser von etwa sechs Metern. Dieses ist von einer Backsteinmauer eingerahmt, in die das Erftwehr mit zwei Schütztafeln eingelassen ist. Das ehemalige Radhaus des Mühlengebäudes stammt ebenfalls aus dem Jahr 1890. Das Anwesen ist komplett renoviert. Die Wirtschaftsgebäude stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Technik Die Technik ist in gutem, betriebsbereitem Erhaltungszustand und wird zurzeit zur Stromerzeugung für den Eigenbedarf genutzt. Eine Besonderheit der Horremer Mühle ist, dass trotz engem Raum eine Getreidebevorratung in kleinen Silozellen in Holzbauweise besteht, die vom Steinboden bis zum Plansichterboden reichen. Die Ausläufe befinden sich im Kriechkeller und münden in einer Transportschnecke. Es bestehen Zuläufe zum Elevatorfuß (ein Teil des Förderwerks, der das einlaufende Mahlgut schöpft) und zur Absackvorrichtung. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz.
Wassertechnische Anlagen Die Mühle befindet sich an der Kleinen Erft. Der Oberlauf mündet in ein Gerinne. Seitlich, links zur Fließrichtung angeordnet, ist ein Überlaufschütz. Das überschüssige Wasser stürzt über den Überlaufschütz in den verbreiterten Untergraben. Es gibt keinen Mühlgraben und keinen Teich. Das Stauschütz am Übergang vom Gerinne zum Wasserlauf reguliert in Verbindung mit dem Überlaufschütz die benötigte Wassermenge.
Heute betreiben die Besitzer im Gut Horremer Mühle eine Metzgerei, einen Hofladen und einen Partyservice.
(LVR-Fachbereich Landschaftliche Kulturpflege, 2011 und 2015)
Die Horremer Mühle war KuLaDig-Objekt des Monats im Juni 2015.
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