Britisches Munitionsdepot in Bracht

„3 Base Ammunition Depot“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Brüggen
Kreis(e): Viersen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 15′ 32,53″ N: 6° 08′ 7,59″ O 51,25904°N: 6,13544°O
Koordinate UTM 32.300.134,32 m: 5.682.529,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.509.498,28 m: 5.680.472,63 m
  • Lagerplätze für Fliegerbomben im Munitionsdepot Bracht (2013)

    Lagerplätze für Fliegerbomben im Munitionsdepot Bracht (2013)

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  • Holzbohlenweg auf einem Splitterschutzwall, Munitionsdepot Bracht (2013)

    Holzbohlenweg auf einem Splitterschutzwall, Munitionsdepot Bracht (2013)

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  • Löschteich im Munitionsdepot Bracht (2013)

    Löschteich im Munitionsdepot Bracht (2013)

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  • Lagerhalle für Munition im Munitionsdepot Bracht (2013)

    Lagerhalle für Munition im Munitionsdepot Bracht (2013)

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  • Splitterschutzwall an einer Straße im Munitionsdepot Bracht (2013)

    Splitterschutzwall an einer Straße im Munitionsdepot Bracht (2013)

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  • Verladebahnhof im Munitionsdepot Bracht (2013)

    Verladebahnhof im Munitionsdepot Bracht (2013)

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Das Munitionsdepot Brüggen-Bracht, auch bekannt als „3 Base Ammunition Depot“ (3 BAD), war das wichtigste Munitionsdepot der britischen Streitkräfte in Westeuropa. Es wurde von 1948 bis 1996 genutzt und ging nach Abzug der Briten in den Besitz der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen mbH über. Das Gelände liegt ca. drei Kilometer nordwestlich von Brüggen und umfasste eine Fläche von 1.600 bis 1.800 Hektar.
In der Endphase gehörten rund 200 Hallen und Lagerplätze zum Depot, in denen die 20.000 bis 50.000 Tonnen Munition gelagert wurden. Hatte man in den Anfangsjahren noch sogenannte „open sites“ (offene Stapel) oder kleine und größere Wellblechhütten ohne Fundamente genutzt, errichtete man ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre Splitterschutzwälle um Lagerplätze und Hallen mit Betonfundamenten. Je nach Gefahrenklasse der gelagerten Munition waren die Grundfläche der Hallen und die Höhe der Splitterschutzwälle aufeinander abgestimmt, um im Falle einer Detonation den Schaden auf ein kleines Areal zu begrenzen.

Beschreibung
Zur Infrastruktur gehörten ein Straßen- und Wegenetz von 88 Kilometer Länge, das zugleich als Brandschneise diente, 15 Kilometer Schienennetz mit vier Verladebahnhöfen, eine Depotfeuerwehr sowie Löschteiche, Werkstätten, Sandgruben und fünf Sprengplätze. Ein Zaun umschloss das gesamte Gelände. Das Depot war an die Kleinbahn Kaldenkirchen-Brüggen angebunden.
Nach der Aufgabe des Depots wurden Hallen und Gleise demontiert, der Gleisschotter abtransportiert und Straßen zurückgebaut. Es entstand das zwölf Quadratkilometer große Naturschutzgebiet Brachter Wald. Seit 1997 ist das Gelände durch sechs Eingänge auf für die Öffentlichkeit ausgewiesenen Wanderwegen und Radwegen zugänglich.
Als Relikt des Kalten Krieges bestimmen noch heute die zwischen sechs bis acht Meter hohen Wälle das Erscheinungsbild des ehemaligen Munitionsdepots. Über einen der ehemaligen Splitterschutzwälle führt heute ein 100 Meter langer Holzbohlenweg, der einen guten Überblick über einen Bereich erlaubt, in dem Fliegerbomben für den Royal Air Force-Flugplatz in Brüggen-Elmpt gelagert wurden. Im Gelände lassen sich auch Relikte der Bahnhöfe, Lagerhallen, Löschteiche und Straßenschilder entdecken.

(Wiebke Hoppe, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2013)

Das britische Munitionsdepot („3 Base Ammunition Depot“) in Brüggen-Bracht war KuLaDig-Objekt des Monats im September 2013.

Internet
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet Brachter Wald (VIE-036) (abgerufen 22.02.2024)
www.npsn.de: Naturpark Schwalm-Nette Flyer (PDF) (abgerufen 28.05.2013)
www.bsks.de: Biologische Station Krickenberger See (Wegenetz) (abgerufen 28.05.2013)
www.nrw-stiftung.de: Naturschutzgebiet Brachter Wald in Brüggen (PDF) (abgerufen 28.05.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 22.02.2024)

Literatur

Germes-Dohmen, Ina (2006)
3 Base Ammunition Depot. Ein britisches Munitionsdepot im niederrheinischen Grenzwald 1948–1996. (Schriftenreihe des Kreises Viersen, 47.) Goch.
Hoppe, Wiebke; Wegener, Wolfgang (2014)
Archäologische Kriegsrelikte im Rheinland. (Führer zu archäologischen Denkmälern im Rheinland, 5.) S. 151-152, Essen.
Pötzl, Norbert F.; Traub, Rainer (2010)
Der Kalte Krieg. Wie die Welt den Wahnsinn des Wettrüstens überlebte. München.

Britisches Munitionsdepot in Bracht

Schlagwörter
Ort
41379 Brüggen - Bracht
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1948, Ende 1996

Empfohlene Zitierweise

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„Britisches Munitionsdepot in Bracht”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-68099-20130625-2 (Abgerufen: 20. April 2024)
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