Wann der Friedhof im Malefinkbach-Tal angelegt wurde, ist nicht bekannt, belegt wurde er zwischen 1870 und 1927. Er wurde in der NS-Zeit schwer beschädigt. 26 Grabsteine bzw. Fragmente sind erhalten (Reuter 2007). Aus einem Schreiben von 1813 soll hervorgehen, dass der Friedhof seinerzeit schon 80 Jahre genutzt worden sein; 1938 soll hier die letzte Beerdigung stattgefunden haben (www.aachener-zeitung.de, 2013). „In der NS-Zeit wurde der Friedhof vollständig zerstört, die Grabsteine wurden zum Teil im Straßenbau und als Treppenstufen verwandt. Die verbliebenen Grabsteine wurden nach dem Krieg in zwei Reihen gegenübergestellt und Fragmente in einer Ecke gelagert. In der Folgezeit waren sie immer wieder Ziel von Zerstörungen.“ (ebd.)
„Pracht berichtet, dass 1986 Schüler der Gemeinschaftshauptschule Titz unter der Leitung ihres Lehrers Hermann J. Paulissen den Friedhof in Ordnung brachten und dadurch 8 bis dahin unbekannte Steine entdeckten.“ (www.uni-heidelberg.de)
„Der jüdische Friedhof am Bruch im Malefinkbach-Tal liegt auf einem 1229 Quadratmeter großen dreieckigen Grundstück. Wann er genau angelegt wurde ist nicht bekannt, die älteste 1986 dokumentierte Grabsteininschrift stammte aus dem Jahr 1819, das Grabmal ist heute nicht mehr vorhanden. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Friedhof stark zerstört und später eingeebnet. Es sind nur noch wenige Grabsteine und Fragmente vorhanden.“ (www.steinheim-institut.de, Geschichte)
Die Grabsteine wurden 2002 umgelagert um diese sicherzustellen. Eine Sturzflut in Folge eines Unwetters beschädigte 2008 die Friedhofsmauer, die in der Folge erneuert und teils durch einen Metallzaun ersetzt wurde. Zehn Grabsteine an der östlichen Mauerseite und neun Fragmente an der westlichen Mauerseite wurden 2013 wieder aufgestellt (de.wikipedia.org). In Zusammenarbeit mit dem LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen konnten 2019 die 26 auf dem Friedhof erhaltenen Grabinschriften aus den Jahren 1819-1929 für die epigraphische Datenbank epidat dokumentiert werden.
Internet www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Müntz (abgerufen 25.06.2011) de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Müntz (abgerufen 19.09.2018) de.wikipedia.org: Titz-Müntz, Jüdische Gemeinde (abgerufen 08.01.2020) www.steinheim-institut.de: epigraphische Datenbank epidat, Titz-Müntz, 26 Inschriften 1819-1929 (abgerufen 08.01.2020) www.steinheim-institut.de: Geschichte der Juden in Titz-Müntz (abgerufen 08.01.2020) www.aachener-zeitung.de: Wider das Vergessen: Gedenkfeier der Gemeinde Titz in Müntz (Aachener Zeitung vom 18.11.2013, abgerufen 08.01.2020)
Literatur
Brocke, Michael (1999)
Feuer an Dein Heiligtum gelegt. Zerstörte Synagogen 1938. (Beilage: Die Synagogen der jüdischen Gemeinden Nordrhein-Westfalen). (Gedenkbuch der Synagogen Deutschland 1.) S. 390, Bochum.
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 124-126, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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