Waldhufensiedlung Uedemerfeld

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Kalkar, Kevelaer, Uedem
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 40′ 6,8″ N: 6° 17′ 42,88″ O 51,66855°N: 6,29525°O
Koordinate UTM 32.312.964,95 m: 5.727.639,13 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.520.469,45 m: 5.726.066,80 m
  • Blick von der Hohen Mühle in Uedem auf Uedemerfeld (2011)

    Blick von der Hohen Mühle in Uedem auf Uedemerfeld (2011)

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  • Blick auf die Hohe Mühle in Uedem-Uedemerfeld über Acker- und Grünlandflächen hinweg (2013)

    Blick auf die Hohe Mühle in Uedem-Uedemerfeld über Acker- und Grünlandflächen hinweg (2013)

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  • Uedemerfeld bei der Hohen Mühle (2013) mit Ackerflächen und einem Waldstück am Hang.

    Uedemerfeld bei der Hohen Mühle (2013) mit Ackerflächen und einem Waldstück am Hang.

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  • Aufgelassene Scheune östlich des Beerenhofs in Uedemerfeld (2013).

    Aufgelassene Scheune östlich des Beerenhofs in Uedemerfeld (2013).

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  • Hofstelle am Uedemerfelder Weg in Uedemerfeld (2013)

    Hofstelle am Uedemerfelder Weg in Uedemerfeld (2013)

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  • Ackerflächen in Uedem-Uedemerfeld (2011)

    Ackerflächen in Uedem-Uedemerfeld (2011)

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  • Ausschnitt von Uedemerfeld in Uedem mit einzelnen Gehöften und Landwirtschaftsflächen (2011)

    Ausschnitt von Uedemerfeld in Uedem mit einzelnen Gehöften und Landwirtschaftsflächen (2011)

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Uedemerfeld wurde 1236 erstmals schriftlich erwähnt. Diese heute noch gut erkennbare lineare Siedlung ist durch Rodung des Waldgebietes östlich von Uedem entstanden. Die Hofreihung erstreckt sich etwa 5 km entlang der östlichen Kante der Sanderterrasse und grenzt unmittelbar an das Uedemerbruch. Es handelt sich hier um einen Übergangsbereich zwischen der relativ trockenen Sanderterrasse und dem feuchten Niederungsbereich, dem Uedemerbruch.

Uedemerfeld wird am 1. August 1236 erstmals in einer Urkunde vom Grafen Dietrich V. von Kleve Dietrich von Kleve bezüglich eines Vergleichs mit dem Stift Xanten erwähnt. Diese Nennung bedeutet allerdings, dass Uedemerfeld faktisch älter ist. Um 1200 gelangten die Höfe mit dem damaligen Dorf Uedem in klevischen Besitz (Zschocke 1963, S. 43-44).

Uedemerfeld ist eine systematisch angelegte lineare Siedlung und kann nach Zschocke (1963, S. 44) als Waldhufendorf mit der Uedemerfelder Straße als Kultivierungs- und Siedlungsachse bezeichnet werden. Uedemerfeld hat eine charakteristische Lage und liegt auf der Grenze zwischen der damals noch bewaldeten Sanderfläche und dem Uedemerbruch. Aus der Untersuchung von Zschocke (1963, S. 44) wird deutlich, dass die Waldhufensiedlung aus Kurzhufen mit angrenzendem gemeinschaftlich genutztem gräflichem Wald (Reichswald) besteht. Die gemeinschaftlich genutzten Flächen hinter den Höfen befanden sich (östlich) im Bruch. Auf der Klevischen Katasterkarte von 1734 sind diese Flächen im Gegensatz zu den westlich der Höfe gelegenen gerodeten Hufen nicht parzelliert. Um 1300 verfügte Uedemerfeld über ein eigenes Schöffengericht.

Nach Herlig Zschocke (1963, S. 42) sind die Hufen durchschnittlich 50 bis 60 Morgen (12,5 bis 16 Hektar) groß und erstrecken sich vom Leitgraben im Bruch über den Hofplatz auf die Sanderterrasse. Ursprünglich waren bei dieser Siedlungsform die Hufen gleich groß. Die Hufen hatten eine Länge von etwa 1.250 m und sind als Kurzhufen zu betrachten. Aus dem 17. Jahrhundert gibt es verschiedene Belege von Hufenteilungen, die bis zum Ende des 17. Jahrhunderts allmählich aufhören (Zschocke 1963, S. 43).

Uedemerfeld ist im klevischen Kataster kartographisch sehr gut dokumentiert. Abgesehen von der heutigen Bauweise der Ghöfte in Ziegelbauweise, die aus meist aus dem späten 19. bzw. frühen 20. Jahrhundert stammt, und die der heutigen Landwirtschaft angepassten zeitgenössische Stallungen, Futter-, Siloanlagen und Betriebsgebäude, sind die Siedlungsstruktur von Uedemerfeld sowie ihre Lage auf der Grenze der Sanderfläche und dem Bruch strukturell noch sehr gut erkennbar. Dies gilt auch für die Landnutzung auf der langsam ansteigenden Sanderfläche, die nach dem klevischen Kataster von 1734 auschließlich bis auf eine Fläche an der Hohen Mühle als Ackerland dargestellt ist. Bis auf wenige Ausnahmen werden die ehemaligen Waldhufen auch heute als Ackerland genutzt wird.

Im Gegensatz zu Uedemerbruch ist in Uedemerfeld kein Ortskern entstanden, so dass die linear geprägte Siedlungsstruktur sehr gut erhalten ist.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2012)

Quelle
Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Klevische Katasterkarten: Nr. 11. Uedem, du Moulin und Enbers, 1732-1734.

Literatur

Arts, Marianne / Heimat- und Verkehrsverein zu Uedem, Mundartgruppe (Hrsg.) (1984)
Uedem. Wet gej noch, wij’t frugger was?. Erinnerungen aus Uedem, Keppeln, Uedemerbruch und Uedemerfeld (3 Bände). Uedem u. Meinerzhagen 1984 1999 2008.
Lehmann, Michael (2005)
Eine Kornkammer des Klever Landes – 800 Jahre Uedemerfeld. Uedem.
Wensky, Margret (2003)
Uedem. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung XV, Nr. 84.) Köln.
Zschocke, Herlig (1963)
Die Waldhufensiedlungen am linken deutschen Niederrhein. (Kölner Geographische Arbeiten, 16.) Wiesbaden.

Waldhufensiedlung Uedemerfeld

Schlagwörter
Ort
47589 Uedem - Uedemerfeld
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1200 bis 1236

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„Waldhufensiedlung Uedemerfeld”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-39024-20120223-2 (Abgerufen: 20. April 2024)
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