Der Historiker Josef Heinzelmann veröffentlichte in dem Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 1997 den Beitrag „Hildegard von Bingen und ihre Verwandtschaft“ in dem erstmals mit größter wissenschaftlicher Sorgfalt alle verwandtschaftlichen Beziehungen der Hildegard erforscht wurden.
Heinzelmanns Erkenntnis:
- Der Geburtsort der Hildegard ist nicht eindeutig durch Dokumente belegt.
- Die bisherige Annahme der Geburt in Bermersheim ist sehr unwahrscheinlich, weil es zur Zeit der Geburt der Hildegard dort keinen Adelssitz gab und auch andere Fakten dagegensprechen.
- Alle bekannten Fakten sprechen für eine hochwahrscheinliche Abstammung des Vaters Hildebert aus dem Adelsgeschlecht der Edelfreien von Hosenbach.
Bestätigt wurde:
- Die Geburt der Hildegard als 10. Kind ihrer Eltern Hildebert und Mechthild.
- Die Abstammung der Mutter aus dem Adelsgeschlecht von Merxheim.
Wissenschaftliches Symposion zur Abstammung von Hildegard
Um das Forschungsergebnis des Historikers Heinzelmann einer weiteren wissenschaftlichen Bewertung zu unterziehen, lud 2001 der damalige Landrat des Kreises Birkenfeld, Wolfgang Hey, zu einem wissenschaftlichen Symposium in das Schloss Birkenfeld ein. Unter seiner Leitung nahmen daran teil:
Professor Dr. Franz Staab, Universität Koblenz-Landau, Dr. Eberhard J. Nikitsch, Akademie der Wissenschaften, Mainz, Dr. Johannes Mötsch, Forscher zur Geschichte der Grafen v. Sponheim, Hans-Peter Brandt, Erforscher der Geschichte des Kreises Birkenfeld, Historiker Josef Heinzelmann, Verfasser des Beitrages.
Ergebnis des Symposiums
Die Teilnehmer bestätigten Josef Heinzelmann eine sorgfältige und seriöse Forschungsarbeit und schlossen sich seinen Erkenntnissen an. Damit gilt als Stand der wissenschaftlichen Forschung, dass Hildegard mit hoher Wahrscheinlichkeit am Stammsitz der Adelsfamilie von Hosenbach im heutigen Niederhosenbach geboren wurde. Diesem Ergebnis haben sich der Leiter des Museums am Strom in Bingen („Hildegard-Museum“), Dr. Matthias Schmandt, und das Kultusministerium von Rheinland-Pfalz angeschlossen.
(Ortsgemeinde Niederhosenbach, 2024)