Spuren von Thomas Nast

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    Spuren von Thomas Nast: Merry Christmas

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    Spuren von Thomas Nast: Santa Claus and his Works

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    Spuren von Thomas Nast: Christmas Eve – Santa Claus waiting for the children to get to sleep

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    Spuren von Thomas Nast: ’twas the night before Christmas

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Thomas Nast (1840-1902) gilt heute als Begründer der amerikanischen politischen Bildpublizistik. Viele seiner populär gewordenen Symbole sind auch heute noch aktuell: Der demokratische Esel, der republikanische Elefant, die Allegorien des „Uncle Sam“ und der „Columbia“ sind aus der amerikanischen Politik nicht mehr wegzudenken. Und natürlich seine vielleicht berühmteste Figur: Santa Claus, der Weihnachtsmann.

Santa Claus
Wer kennt ihn nicht, den weißbärtigen, rot gekleideten, etwas korpulenten und gemütlichen Santa Claus? Vor allem die protestantischen Einwanderer aus Europa brachten den Nikolaus- oder Weihnachtsmann-Brauch mit in die USA. Der heilige Nikolaus hatte da jedoch schon Messgewand, Bischofsstab und Mitra abgelegt. Nun wurden Zipfelmütze und Pelzmantel populär.
Thomas Nasts Santa Claus erinnert an den pfälzischen „Beelzenickel“ seiner früheren Heimat, ausgestattet mit weiteren Utensilien europäischer Vorstellungen des Weihnachtsmannes, wie zum Beispiel der langen Pfeife des niederländischen Sinterklaas.
Damit wurde Santa Claus zu einer Integrationsfigur der europäischen protestantischen Einwanderer in den USA. Zwischen 1863 und 1886 zeichnete Thomas Nast insgesamt 33 Weihnachtszeichnungen, die alle in Harper's Weekly veröffentlicht wurden. Seit 1931 greift Coca-Cola diese Adaption auf und machte den Nast'schen Weihnachtsmann weltweit bekannt.

Kurzbiografie
Thomas Nast wird am 27. September 1840 in bescheidenen Verhältnissen in der Festungs- und Garnisonsstadt Landau als Sohn eines bayerischen Militärmusikers geboren. Wie viele andere Pfälzerinnen und Pfälzer wagt die Familie 1846 einen Neubeginn und wandert in die USA aus. Dabei hatten die Auswanderer nichts im Gepäck außer wenigen Habseligkeiten, einem zähen Überlebenswillen und der großen Hoffnung auf ein besseres Leben in der Neuen Welt.
Vor allem die „Palatines“, für lange Zeit das Synonym für alle ausgewanderten Deutschen, zogen nach Westen. Über 150.000 Menschen verließen aus wirtschaftlichen und politischen Gründen die Pfalz und träumten den „amerikanischen Traum“ von Wohlstand und Erfolg.
Ein New Yorker Verleger entdeckt das zeichnerische Talent des erst 15-jährigen jungen Mannes und verhilft ihm zu einer erstaunlichen Karriere: Thomas Nast wird zu dem bekanntesten amerikanischen Karikaturisten des 19. Jahrhunderts. Seine Interpretationen der politischen Verhältnisse beeinflussen die Wahl von Präsidenten und leben in vielen amerikanischen Symbolen fort. Jahrzehnte arbeitet er für die Wochenzeitschrift Harper's Weekly, danach versucht er sich selbst als Zeitungsverleger. Doch seine Erfolgsjahre enden, und er gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Präsident Theodore Roosevelt schätzt seinen politischen Intellekt und bietet ihm einen Posten als Generalkonsul in Ecuador an. Nur wenige Monate im Amt, stirbt Thomas Nast dort am 7. Dezember 1902 an Gelbfieber.

Politisches Werk und Kunst
Von 1855 bis 1862 arbeitet der junge Thomas Nast für „Frank Leslie's Illustrated Newspaper“ und für die „New York Illustrated News“. Ab August 1862, mit erst 22 Jahren, wird er zunächst als freier Mitarbeiter bei Harper's Weekly, einer aufstrebenden Wochenzeitschrift in New York, angestellt. Man schickt ihn als grafischen Kriegskorrespondenten in die Schlachtfelder des Amerikanischen Bürgerkriegs. Nast arbeitet zunächst als grafischer Kriegskorrespondent, wechselt jedoch bald mit doppelseitigen Bildkommentaren in die Disziplin einer spätbarocken Bildgestaltung. Wie hoch man auch immer seinen Anteil am Ausgang des Bürgerkriegs einschätzen mag, unbestreitbar bleibt, dass die Präsenz seiner realistischen und kraftvollen Kriegsdarstellungen in seinen Grafiken enorm war und sich in der Nachkriegsepoche noch beträchtlich steigerte.
Von 1862 bis 1888 veröffentlichte er Tausende von Illustrationen und Karikaturen meist prominent in der New Yorker Wochenzeitschrift „Harper's Weekly“. „HarpWeek“ wurde nicht zuletzt durch die grandios gezeichneten Nast'schen Kampagnen zum landesweit führenden Medium während des Sezessionskriegs und der darauffolgenden „Reconstruction Era“.
Thomas Nast war bekennender Republikaner, und wie viele deutsche Immigranten unterstützte er die Politik Präsident Abraham Lincolns. Er warb für die Ziele der Union und setzte sich für die Beendigung der Sklaverei in den Südstaaten ein. Als Korruption und Gewalt in den 1870er-Jahren außer Kontrolle gerieten, zeichnete er gegen Rassismus, die Gewalt der „white supremacists“ und gegen zunehmend grassierende Korruption.
Thomas Nast ist Schlachtenmaler und realistischer Bildreporter zugleich, der die Hoffnungslosigkeit und Trostlosigkeit eines Krieges in wuchtigen und detailreichen Federstrichen zu Papier bringt. Seine Zeichnungen werden in Zeitungsdrucke umgesetzt, die oftmals über zwei Seiten reichen und vor allem auf die Emotionen des Betrachters abzielen. In den frühen Jahren fehlen noch die klaren und reduzierten Formen seiner späteren Karikaturen.

Erinnerung
Der Thomas-Nast-Verein Landau in der Pfalz hält die Erinnerung an den bekannten Sohn der Stadt mit vielen Aktionen wach. Seit 1978 wird außerdem in unregelmäßigen Abständen der mit 5000 Euro dotierte Thomas-Nast-Preis verliehen. Er geht an herausra-gende Karikaturistinnen und Karikaturisten, die in der Tradition des Begründers der poli-tischen Karikatur in den USA politische und soziale Ereignisse kommentieren. Die Uni-versität Koblenz-Landau, Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften, vergibt regel-mäßig die Thomas-Nast-Gastprofessur an besondere Künstler und Wissenschaftler. In Landau ist auch eine Straße und eine Grundschule nach Thomas Nast benannt.

(Stadtarchiv Landau, 2022)

Internet
www.thomas-nast-verein-landau.de: Thomas-Nast-Verein Landau (abgerufen am 08.09.2023)
www.uni-koblenz-landau.de: Thomas-Nast-Gastprofessur (abgerufen am 08.09.2023)
www.dilibri.de: Sammlung von Karikaturen von Thomas Nast in Dilibri (abgerufen am 08.09.2023)
Thomas-Nast-Sammlung in Dilibri (abgerufen am 07.11.2023)

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Stadtarchiv Landau, „Spuren von Thomas Nast”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-344464 (Abgerufen: 28. März 2025)
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