Das Fördermaschinen- und Umformergebäude entstand 1913 als zweischiffige Anlage nach Entwurf des Baubüros der Zeche Zollverein (Stolze). Das westliche Fördermaschinenhaus wurde 1920 angebaut. Es handelt sich um eine dreischiffige Backsteinhalle über Sockelgeschoss mit flachgeneigten Satteldächern.
Zur Zechenstraße stehen die giebelständigen Hallenschiffe auf einer gemeinsamen Fluchtlinie. Rückwärtig springt die Umformerhalle um zwei Achsen aus der Flucht der Fördermaschinenhäuser heraus. Die gleichartige Architektur der Hallen wird geprägt durch Pilaster, Gesimse, große Rechteckfenster mit Metallsprossen in den Hauptgeschossen und kleinen Segmentbogenfenstern im Sockel. Basen und Kapitelle der Pilaster sind einbezogen in umlaufende Bänder aus Kunststein. Die Pilaster tragen ein weiteres Gesims aus Kunststein, das in die Trauffassaden hineingezogen ist. Die mit Trapezblechen verblendete Ostfassade war nur teilweise in dieser Formensprache ausgebildet und bestand zum größeren Teil aus dem Westgiebel des älteren Magazingebäudes. Zur Zechenstraße orientiert sind zwei portalähnlich ausgebildete Gebäudezugänge, davon ein Portal mit zwei Doppeltüren. Ausstattung: Hinter den Türen erstrecken sich die originalen Treppenaufgänge mit Stabgeländern aus Metall. Weitgehend erhalten ist im Sockelgeschoss der Hallen eine Auskleidung mit dunkelbraunen Fliesen und der Bodenbelag mit weißen und über Eck gestellten kleineren schwarzen Fliesen. Die Kranbahnen der Hallen liegen auf kräftig ausgebildeten Pilastern mit fein profilierten Kapitellen. Doppelbrückenkräne in Vollwandbauweise mit handbedienten Laufkatzen. Die Dächer werden getragen von Stahlbindern in Vollwandbauweise.
Von der maschinellen Ausstattung ist die westliche Fördermaschine mit einem Elektromotor der Fa. Siemens-Schuckert (1920), Leistung 741 KW und der nach dem Krieg erneuerten Treibscheibe (φ = 6,5 m), Fahrtenregler mit Teufenstandszeiger und Bedienungseinrichtung des Fördermaschinisten erhalten. Im Umformergebäude steht ein Umformer (Leonhardsatz) mit Elektromotor von Siemens-Schuckert (Leistung = 700 KW). Das Gebäude wurde 1996 umgebaut für ein Ausstellungsprojekt mit Depot, Werkstatt, Büros und Café. Zur Unterbringung des Cafés wurden die Steuereinrichtungen des Fördermaschinisten ausgebaut und an anderer Stelle gelagert.
(Walter Buschmann, 2010)
Literatur
Buschmann, Walter (1998)
Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau.. Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes 1.) Berlin.
Geschichtswerkstatt Zollverein (Hrsg.) (1996)
Zeche Zollverein. Einblicke in die Geschichte eines großen Bergwerks. Essen.
Großmann, Joachim (1999)
Wanderungen durch Zollverein. Das Bergwerk und seine industrielle Landschaft. Essen.
Vereinigte Stahlwerke (Hrsg.) (1934)
Die Steinkohlenbergwerke der Vereinigte Stahlwerke. Die Schachtanlage Zollverein in Essen-Katernberg, 2 Bände. Essen.
Fördermaschinen- und Umformergebäude von Zeche Zollverein 3/7/10
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