Die Maschinenhalle entstand 1903 nach Entwurf des im Baubüro von Zollverein tätigen Fuller. In der Halle waren ursprünglich eine Dampfturbine zur Erzeugung von Strom, ein Kompressor und ein Ventilator aufgestellt. In den schmalen Flügelbauten waren die Schaltanlagen und in dem eingeschossigen Zwischentrakt die Trafos untergebracht. Mit der Fertigstellung von Zollverein 12 wurden die Maschinen nicht mehr gebraucht und ausgebaut. 1956 wurde der südliche Bereich zur Unterbringung einer 5-KV-Anlage umgebaut.
Die Halle ist eine achsensymmetrisch auf das Fördermaschinenhaus von Schacht 1 ausgerichtete Backsteindoppelhalle mit Rundbogenfenstern und tonnenförmigen Dächern. An der Südseite sind den Hallen zwei schmale, ebenfalls tonnengedeckte Flügel vorgelagert mit eingeschossigem Zwischentrakt. Die Dächer der Halle werden getragen von genieteten Stahlbindern mit Strebenfachwerk. Die Binder werden in der Mitte zwischen den beiden Hallenhälften durch eine Reihe von Stützen getragen. Zwischen Stützen und Dachbindern vermittelt ein querliegender Fachwerkträger.
Ausstattung: In der westlichen Halle Doppelbrückenkran mit Brückenträgern in Vollwandbauweise.
Die Maschinenhalle wurde 1993 zu einer Werkstatt für bildende Künstler, zu einem Diskussionsforum und Veranstaltungsort umgenutzt. Raumdisposition und Ausstattungsdetails konnten dabei erhalten werden.
(Walter Buschmann, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2010)
Literatur
Buschmann, Walter (1998)
Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau.. Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes 1.) Berlin.
Geschichtswerkstatt Zollverein (Hrsg.) (1996)
Zeche Zollverein. Einblicke in die Geschichte eines großen Bergwerks. Essen.
Großmann, Joachim (1999)
Wanderungen durch Zollverein. Das Bergwerk und seine industrielle Landschaft. Essen.
Vereinigte Stahlwerke (Hrsg.) (1934)
Die Steinkohlenbergwerke der Vereinigte Stahlwerke. Die Schachtanlage Zollverein in Essen-Katernberg, 2 Bände. Essen.
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