Der Antrieb des Kupferhammers erfolgte durch Wasser aus dem Deilbach, das über einen Obergraben abgeleitet und über einen Stauteich dem Hammer zugeführt wurde. Die wasserbaulichen Anlagen sind heute nicht mehr vorhanden. Etwa 250m östlich des Hammers begann der Obergraben des Kupferhammers. Dieser Graben führte in einem leichten Bogen Richtung Westen und mündetet zunächst in einen Stauteich. Damit der Betrieb des Hammers von den schwankenden Wasserständen des Deilbachs unabhängig blieb, wurde das Wasser im Stauteich gesammelt, bevor es dann über einen Graben dem (unterschlächtigen) Wasserrad des Hammer zufloss. Nachdem das Wasser das Wasserrad passiert hatte, wurde es über einen Untergraben in westlicher Richtung auf Höhe der heutigen Straße „Möllneyer Ufer“ wieder in den Deilbach abgeleitet. Dieser ehemalige Grabenverlauf ist in der DGK 5 (Deutsche Grundkarte im Maßstab 1:5.000) von 1957 eingezeichnet, ein genauer Austritt aus dem Hammergebäude ist jedoch nicht zu erkennen. Stauteich und Graben wurden vermutlich mit Baubeginn des Hammergebäudes Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt. Nach 1861 wurden die Wasserräder gegen motorenbetriebene Turbinen ausgetauscht, wodurch eine Erweiterung des Stauteiches notwendig wurde. Die Maße lagen danach bei 120m Länge, 16m Breite und 1,50m Tiefe. Auf einem Luftbild von 1926 ist der Teich schwach erkennbar. Ein historisches Foto von 1930 zeigt den Stauteich deutlicher. Die Produktion im Kupferhammer endete ca. 1940. Zuletzt wurde der Hammer nicht mehr über Wasserkraft sondern elektrisch betrieben. Wann genau die Umstellung auf elektrische Energie erfolgte, ist nicht belegt. In den 1950er Jahren war der Obergraben bereits trockengelegt und der Stauteich verfüllt worden. Diese Bereiche sind im heutigen Kartenbild noch als vernässte Flächen gekennzeichnet. In aktuellen Luftbildern ist der Verlauf heute noch in der Wiese zu erkennen. Der ehemalige Verlauf des Untergrabens ist durch den Bau der Nierenhofer Straße vollständig verschwunden.
(Vera Secker, LVR-Fachbereich Umwelt, 2010)
Literatur
Busch, Rainer Johann; Deilmann, Hans Günter; Schäfer, Friedrich (1995)
Das Deilbachtal. Geschichte und seine Bedeutung für Kupferdreh. (Bürgerschaft Kupferdreh e.V., Kupferdreher Hefte, Beiträge zur Geschichte unserer Heimat, Heft 2.) S. 59-69, Essen.
Ruhrlandmuseum (Hrsg.) (1989)
Ein Wanderführer. Museumslandschaft Deilbachtal. Essen-Kupferdreh. Ruhrlandmuseum. Essen.
Kupferhammer, wasserbauliche Anlagen in Kupferdreh
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