In einer Urkunde aus dem Jahr 1263, in welcher auch der Ortsname 'Binsförth' erstmalig Erwähnung findet, wird ein gewisser Reinbold als Pfarrer von Binsförth genannt. Es ist daher davon auszugehen, dass zu dieser Zeit bereits eine Kirche in Binsförth bestand: möglicherweise ein Vorgängerbau des heutigen Gotteshauses, vielleicht diente auch nur ein Raum in der Binsförther Burg als Kapelle (vgl. Jäger 1963, S. 27).
In seiner heutigen Gestalt zeigt sich die evangelische Pfarrkirche in Binsförth als ein im Kern kleiner gotischer Rechteckbau, der vermutlich durch J.F. Jussow in den Jahren 1770-72 zu einem Saalbau mit Fachwerktürmchen erweitert wurde. Das Gotteshaus besitzt eine wertvolle Innenausstattung, u. a. ein Taufstein aus dem 16. Jahrhundert und eine Sakramentsnische mit Kreuzigungsrelief, die bereits Ende des 14. Jahrhunderts erschaffen wurde. Der ummauerte Kirchhof weist noch Reste der alten Wehrmauer auf. Alte Grabsteine mit figürlichen Darstellungen berichten von den Adelsfamilien, die einst in Binsförth ansässig waren: derer von Waldenstein, von Baumbach und von Dalwigk (1552-1573). Darüber hinaus finden sich auf dem Kirchhof noch Grabsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert (Dehio 2008, S. 110).
(Thomas Büttner für LfD Hessen, 2013)
Literatur
Dehio-Vereinigung - Wissenschaftliche Vereinigung zur Fortführung des kunsttopographischen Werkes von Georg Dehio e.V.; Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.) (2008)
Georg Dehio - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, Regierungsbezirk Gießen und Kassel. 110, München u. Berlin.
Jäger, Friedrich / Gemeinde Binsförth (Hrsg.) (1963)
700 Jahre Binsförth. Binsförth.
Kreisausschuß des Schwalm-Eder-Kreises (Hrsg.) (1982)
Baudenkmäler im Kurhessischen Bergland. Vorläufiges Denkmalbuch des Schwalm-Eder-Kreises. 72, Homberg/Efze.
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