Neumorschen wurde 1259 erstmals als 'novo Morsne' urkundlich erwähnt (Neumorschen, LAGIS Hessen). Das Dorf gehörte ursprünglich zum Amt Spangenberg und besaß schon früh Marktrechte. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg fanden noch Kram- und Viehmärkte statt. Neben den Marktrechten war in Neumorschen auch die Gerichtsbarkeit im Fuldatal angesiedelt, welches sich als Lilienzepter im alten Gemeindewappen widerspiegelt. Durch den Ortskern verläuft die historische Marktstraße mit vorwiegend giebelständigen Fachwerkgebäuden des 17. und 18. Jahrhunderts, besonders schön hebt sich u.a. der historische Ratskeller hervor. In einem Wohnhaus in der Marktstraße war auch eine Mikwe untergebracht. Sehenswert ist die alte, 2008 sanierte, Jakobi-Kirche. Sie steht im Kern auf einer spätromanischen Chorturmanlage und ist von einem Wehrkirchhof des 15. Jahrhunderts umgeben. Die Schießscharten in der Ringmauer zeugen noch von den kriegerischen Zeiten.
Neumorschener Mühlen Früher gab es viele Mühlen an der Fulda. Hier wurde das Getreide, ölhaltige Frucht und Lohe gemahlen, Holz gesägt (Schneidemühle), Farbhölzer (Blaugang) oder auch Gips zerkleinert. Neumorschen war nach Spangenberg der bedeutendste Mühlenort im Amt Spangenberg. Allein in Neumorschen gab es fünf Mühlen, u. a. die Wogmühle, die im landgräflichen Besitz stand (spätere Kunstmühle Matsko & Wittmer), die Heckmühle (heutige Heckenmühle) und die Obermühle an der Wichte.
(Thomas Büttner für das Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2013)
Internet www.lagis-hessen.de, LAGIS Hessen: „Nerumorschen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon (abgerufen: 26. Juli 2013)
Literatur
Bergmann, Waltari (1985)
Tausendjähriges Morschen. Morschen.
Bergmann, Waltari / Gemeinde Morschen (Hrsg.) (1959)
Neumorschen 1259-1959. Neumorschen.
Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.) (o.J.)
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