Lenzhahn ist eine der kleinsten Gemeinden des ehemaligen Untertaunuskreises. Für eine frühe Besiedlung der Gemarkung sprechen die Nähe zum Limes und zu alten Verkehrswegen zur Alteburg.
Um 1233 wird Lenzigishagin im Schlossborner Zehntregister genannt, 1283 heißt es Lencingishain. Südöstlich von Idstein lag das Dorf im umstrittenen Grenzgebiet zwischen den Herrschaften Nassau und Eppstein. Im 10. Jahrhundert gehörte es zum Pfarrbezirk Schlossborn, seit 1448 zum Kirchspiel Niederseelbach, um 1600 kurzzeitig zu Oberjosbach. 1524 war Lenzhahn eine von sechs Gemeinden der Eichelberger Markwaldung, 1650 zählte es zum Gericht Seelbacher Grund. Damit war Lenzhahn kirchlich, schulisch und wirtschaftlich überwiegend nach Niedernhausen orientiert, wenn es auch verwaltungsmäßig Idstein unterstand.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg lebten hier noch vier Einwohner. Die Bewohnerzahl blieb gering: nach dem Zweiten Weltkrieg stieg sie erstmals über 100, dann folgte ein neuerlicher Rückgang; erst in jüngster Zeit gab es eine Zunahme auf über 200 Einwohner. Aufgrund des geringen Wachstumsdrucks blieb der Siedlungskern in seiner Ausdehnung über Jahrhunderte fast unverändert. Während 1760 13 Wohnhäuser und 13 Scheunen registriert wurden, waren es 1903 12 Häuser, davon 10 bewohnt. Der Katasterplan zeigt noch das langgestreckte Oval der an der Ortsstraße dichtgereihten Höfe mit meist traufständigen Wohnbauten und (inzwischen unterbrochener) Scheunenzeile als Abschluss zu den vorgelagerten (jetzt teilweise bebauten) Gärten. Das Rat- und Backhaus nimmt eine Randlage ein. Außerhalb liegt der 1861 angelegte Friedhof.
(Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2010)
Quelle LfD Hessen 2003, S. 399f.
Literatur
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.) (2003)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis II. Altkreis Untertaunus. Wiesbaden.
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