Südwestlich von Idstein liegt Eschenhahn unmittelbar am Limes und unweit der historischen Eisenstraße. 1117 wird erstmalig der Name Asinhaga, 1250 Eschynhagyn und 1297 Essinhayn genannt. Es gehörte zur Herrschaft Nassau-Idstein und mit dem Auroffer Grund zu Kirchspiel und Gericht Oberauroff.
Nach der Überlieferung soll es 1475 aus zwei Dörfern bestanden haben. Der Niederhahn genannte Ortsteil befand sich südöstlich von Eschenhahn und war ausschließlich von Köhlern bewohnt, die Holzkohle für die Nagelschmieden im Hochtaunus lieferten; die Siedlung soll 1602 zerstört worden sein, worauf die restlichen Bewohner in Eschenhahn ansässig wurden. 1566 zählte man hier zehn, 1609 sieben Haushalte und um 1700 wieder zehn Familien. 1736 wird von einer wirtschaftlichen Notlage in Eschenhahn wegen der sich ausweitenden Stadt Idstein, die Weideland und Holz beanspruchte, berichtet. Von 1800 bis 1900 verdoppelte sich die Bewohnerzahl nahezu von 100 auf etwa 190 Personen, 1992 lebten über 700 Einwohner in Eschenhahn.
Durch die Tallage am Ortsbach und den Verlauf der Landstraße war in Eschenhahn die Siedlungsentwicklung vorgegeben. Der durch den Dreißigjährigen Krieg wahrscheinlich ausgelöschte Ort besaß 1762 erst wieder zehn Wohnhäuser und zehn Scheunen. 1802 war die Anzahl der Häuser auf 17 gestiegen. Bis etwa 1840 gab es eine Bebauung nur an der Hauptstraße, erst danach setzte eine Neubautätigkeit an der Rathausstraße ein. 1880 wurden 94 Dächer gezählt. Gemeinschaftsgebäude wie Backhaus und Hirtenhäuser aus dem 18. Jh., Spritzenhaus, Schul- und Gemeindehaus und ein „Totenbahr- Häuschen“ auf dem Friedhof aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts sind nicht erhalten oder durch Neubauten ersetzt. Das heutige Rathaus entstand 1949. Es soll eine Feuerglocke des 18. Jahrhunderts enthalten (Inschrift: „anno 1762 gos mich Joh. Georg Schneidewind in Franckfurt“).
(Dagmar Söder, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2010)
Literatur
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.) (2003)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis II. Altkreis Untertaunus. S. 318, Wiesbaden.
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