Bermbach wurde im Jahre 772 nach Christus erstmals unter dem Namen Barenbach erwähnt. Weitere Namen waren 1276 Berinbach, 1331 Barenbach, danach lange Bernbach.
Der Ort liegt schwer einsehbar in einer windgeschützten Talmulde. Das Gebiet um Bermbach lag in römischer Zeit knapp außerhalb des Limes. In der Region lebte einige Zeit auch der als „Schinderhannes“ bekannte Räuber Johannes Bückler (um 1780-1803), der später im Hunsrück hauste und in Seibersbach angeblich seinen ersten Mord beging. Im späten Mittelalter bildeten Schafzucht, Wollweberei und Tuchmacherei die Erwerbsgrundlage der Bermbacher, eine Walkmühle wurde noch um 1620 erwähnt. Im 19. Jahrhundert trat neben die nicht sehr ertragreiche Landwirtschaft auch zunehmend das Handwerk.
Territoriale Zugehörigkeit Im 12. Jahrhundert war Bermbach mit den Dörfern des Wörsdorfer Grundes den Herren von Idstein zugehörig. Vom 13. Jahrhundert bis 1554 kommt eine adlige Familie von Bermbach vor, deren Angehörige vielfach als Burgmannen oder Amtsträger in Diensten herrschender Grafenhäuser genannt werden. Bermbach blieb bei Herrschaft und Amt Nassau-Idstein. Anfangs dem Gericht Heftrich unterstehend, sind seit dem 18. Jahrhundert ein eigenes Gericht und bereits seit etwa 1520 ein Schultheiß bezeugt. Nach dem Wiener Kongress lag Bermbach ab 1816 im Herzogtum Nassau. Von 1867 bis 1945 war der Ort preußisch, seit 1945 liegt er im Bundesland Hessen. 1972 wurde er Teil der Gemeinde Waldems und seit 1977 liegt er im Rheingau-Taunus-Kreis.
Siedlungsentwicklung und historische Bebauung Die Ausdehnung des Ortskernes folgt im Wesentlichen der Haupt- und den davon abgehenden Nebenstraßen. Die Hauptstraße kreuzt den namensgebenden Bermbach (nicht sichtbar) etwa in der Ortsmitte. Die Bebauung besitzt streckenweise straßendorfartigen Charakter, daneben gibt es einzelne abgeschlossene Höfe. 1782 ist ein Bestand von 20 Bauernhofreiten, zwei Hofhäusern, drei Wohnungen ohne Höfe und vier gemeine Baue (Gemeindehäuser: Backhaus, Schulhaus, Hirtenhäuser) überliefert. Das Backhaus lag in der Ortsmitte, an der platzähnlich erweiterten Hauptstraße neben der Schule; wie die genannten Hirtenhäuser ist es nicht mehr vorhanden. Die ehemalige Schule nimmt eine dominante Stellung im Ortszentrum ein. Die Flurbezeichnungen Kirchweg und der frühere Name Totenweg bezeichnen Wege nach Heftrich, dessen Filiale Bermbach ist. Der vor dem Jahre 1781 angelegte Friedhof ist, mit (erneuerter) niedriger Umfassungsmauer und (jüngerer) kleiner ehemaliger Kapelle im Ort erhalten und noch in Benutzung.
Einwohnerentwicklung 1566 bestand der Ortsteil Bermbach aus 24 Untertanen, 1630 zählte der Ort 17 Haushalte, drei Witwen und drei Hirtenhäuser. Der Dreißigjährige Krieg traf Bermbach hart; nur drei Ehepaare überlebten. Anschließend wuchs die Bevölkerung nur sehr langsam. 21 Haushalte sind für das Jahr 1730 überliefert. 1834 lebten in dem Ort 248 Menschen, 1885 365. Zwischen 1939 und 1946 stieg die Einwohnerzahl von 490 auf 763, anschließend sank sie bis 1956 auf 649. Seither steigt die Einwohnerzahl; sie betrug im Jahre 2016 1437.
"Die Geißeln der Menschheit" - Die Bande des ‚Schinderhannes' Johannes Bückler. In: "Unrecht und Recht - Kriminalität und Gesellschaft im Wandel von 1500 - 2000", gemeinsame Landesausstellung der rheinland-pfälzischen und saarländischen Archive, S. 340-359. Koblenz.
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.) (2003)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis II. Altkreis Untertaunus. S. 559, Wiesbaden.
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