Die Anfänge der Siedlung im schmalen Tal des Daisbaches sind unbekannt. Die Legende führt die Ortsgründung auf einen Mönch Unicho aus dem Kloster Bleidenstadt zurück. Um 1221 wird erstmalig Unechinhagin in einer Urkunde erwähnt, in der Folgezeit taucht der Ortsname u. a. als Honechinhan oder Enychenhain auf.
Aufgrund der kargen Böden konnte sich nur eine bescheidene Landwirtschaft entwickeln, die kein nennenswertes Wachstum der Siedlung zuließ. Das Dorf gehörte kirchlich anfangs zu Schlossborn, um 1200 zu Oberjosbach, dann zur (seit der Reformation evangelischen) Pfarrei Niederseelbach. Die Katholiken wurden erst 1819 Mitglieder der katholischen Pfarrei Oberjosbach. Seit dem 18. Jahrhundert fanden Gottesdienste im alten Rathaus statt, eine eigene katholische Kirche wurde 1890 erbaut.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren, wie in einigen Nachbarorten, wallonische Familien angesiedelt worden, die ihren katholischen Glauben beibehalten hatten. Schulunterricht fand seit 1810-20 zunächst im alten Rathaus, seit Ende des 19. Jahrhunderts in der neu errichteten Volksschule statt. Die Zahl der Einwohner stieg seit der Mitte des 18. Jahrhunderts von etwa 250 auf gegenwärtig fast 1.400.
Der Ortskern orientiert sich an der dem Bachtal folgenden Talstraße. Möglicherweise waren früher besonders die Wegeverbindung Neuhof-Niederseelbach sowie einige nahe vorbeiführende alte Landstraßen - Trompeterstraße, Eisenstraße, Siebenkippelstraße - von Bedeutung. Das alte Rathaus bezeichnet den Ortsmittelpunkt an einer Wegekreuzung, während die relativ junge Kirche außerhalb des Ortskernes liegt.
(Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2011)
Literatur
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.) (2003)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis II. Altkreis Untertaunus. Wiesbaden.
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