Territoriale Zugehörigkeit Das östlich der Hühnerstraße gelegene Görsroth erscheint urkundlich um 1363 als Gerhardis Rode, 1459 als Girßrode. Der Name soll auf Graf Gerhard von Nürings, Schutzherr des Mainzer Mariengredenstifts, zurückgehen, der nach 1170 starb und hier kurz vor seinem Tod eine Rodung vornehmen und diese anschließend besiedeln ließ. 1230 wurde Görsroth nassauisch, wobei einige Rechte und Besitzungen bei anderen Herren blieben, so den von Schönborn, von Reifenberg, von Groroth, von Buches, von Stockheim und den Grafen von Nassau-Weilburg. Die Abtei Bleidenstadt besaß hier einen Hof, auch das Kloster Eberbach hatte Einkünfte aus Görsroth. Görsroth gehörte im Jahre 1566 zum Amt Idstein, kam 1787 zum Fürstentum Nassau und war ab 1867 Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Seit 1945 ist der Ort Teil von Hessen, Kreis Untertaunus. 1977 wurde Görsroth zu einem Ortsteil der Gemeinde Hünstetten, seitdem zählt es zum Rheingau-Taunus-Kreis.
Religion in Görsroth Kirchlich war Görsroth zunächst Auroff zugewiesen. Eine Kirche beziehungsweise Kapelle bestand wahrscheinlich vor 1594. Bereits im 18. Jahrhundert war die alte Fachwerkkirche baufällig, wurde jedoch nicht ersetzt. Erst im Jahre 1868 wurde sie wegen Baufälligkeit abgebrochen und bis 1870 durch einen Neubau ersetzt. Gleichzeitig verlegte man den Friedhof nach Kesselbach.
Einwohnerentwicklung Im Jahre 1566 zählte das Dorf 16 Haushalte mit 16 männlichen Bewohnern und 13 Pferden. Der Dreißigjährige Krieg wirkte sich verheerend auf die Ortschaft aus; um 1650 lebten dort nur noch fünf Familien. 1834 lebten 249 und 1846 280 Einwohner in der Ortschaft. 1905 waren es 325 Einwohner. Zwischen 1939 und 1946 stieg die Einwohnerzahl von 348 auf 486. 1956 lebten hier 459, 1970 596 und 2015 1.620 Einwohner.
Siedlungsentwicklung Görsroth entwickelte sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts stark. So wuchs die bebaute Fläche von circa 2,2 Hektar Anfang des 19. Jahrhunderts auf fast 36,5 Hektar im Jahre 2017. Die Ortschaft dehnte sich dabei vor allem in Richtung Westen aus. Der Ortskern von Görsroth zeigt sich als typische Ansiedlung um eine Wegekreuzung mit Kirche. Eine verdichtete Besiedlung zeichnet sich um die Mittelstraße ab, während ein Scheunenrand im Süden den annähernd ovalen Kernbereich begrenzt. Eine Ortserweiterung des 19. Jahrhunderts lagert sich an der Limesstraße an.
Historische Bausubstanz In der Mittelstraße 8 und Hügelstraße 35 sind Fachwerkwohnhäuser des 18. Jahrhunderts, jedoch mit nachträglich verändertem Gefüge, erhalten. In der Birkhecker Straße 2 findet sich eine teilerneuerte Scheune, auf deren Torsturzbalken mit Schnitzprofil das Datum 1717 angebracht ist.
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