Fischbach, um 1200 erstmalig als Vissebach erwähnt, gehörte zu den Überhöhischen Dörfern unter Mainzer Verwaltung und kam dann in katzenelnbogischen Besitz, 1479 an Hessen-Kassel. Südlich soll sich ein 1364 und 1491 urkundlich erwähntes Dorf Sellenhan oder Selnhain befunden haben, das eine Kirche (Flurname) besaß, aber bereits um 1530 wüst war.
Nach der Überlieferung war Fischbach ursprünglich ein Köhlerdorf, in dem sich bis zum Dreißigjährigen Krieg die Landwirtschaft durchsetzte. Der Ort soll bis auf drei Häuser vernichtet worden sein. 1740 wurde eine Schule errichtet; ein größerer Schulbau, der zeitweise auch ein Volksbad enthielt und als Rathaus diente, folgte 1842. Das Bauerndorf von etwa 200 Einwohnern zwischen 1800 und 1950 wandelte sich zur Arbeiter- und Angestelltenwohngemeinde mit fast 400 Einwohnern 1992. Nordwestlich außerhalb der Gemeinde befindet sich ein Sauerbrunnen.
Historische Ortsstruktur
Die langgestreckte Siedlung am Fischbach folgt der Topographie des engen, schmalen Talgrundes. Die ältere Bebauung orientiert sich schwerpunktmäßig an der zum Bach parallel geführten Ortsdurchfahrt (Rheingauer Straße). Im Ortskern findet sich eine Ansammlung charakteristischer dörflicher Gemeinschaftsbauten: alte und jüngere Schule, jeweils durch Dachtürmchen gekennzeichnet, erstere ehemals mit Brunnen (Fragment). Hinzu kommen Feuerwehrhaus, Wirtshaus (ein jetzt verputzter barocker Fachwerkbau) und ehemaliges Back- und/oder Feuerwehrhaus. Als weitere Elemente ergeben der Bachlauf, eine aus Bruchstein gewölbte Brücke mit zwei Linden sowie ein ummauerters Areal als früherer Standort des Kriegerdenkmales eine ortsspezifische Situation. (LfDH 2003, S. 160-162)
Kulturdenkmale (Auswahl) (LfDH, online)
- Rheingauer Straße 32: Alte Schule, erbaut um 1740; seit 1842 als Schwesternhaus genutzt, heute als Wohngebäude
- Rheingauer Straße 36: Ehemalige Schule und Rathaus, spätklassizistischer Schulbau von 1842
- Reste historischer Bausubstanz: Einfassung des im südlichen Ortsbereich offenen Bachlaufes mit Bruchsteinen, gewölbte Brücke mit erneuertem Geländer, Mauereinfassung des ehemaligen Denkmalplatzes ebenfalls aus Bruch- bzw. Haustein.
Internet
denkxweb.denkmalpflege-hessen.de: LfDH, online (Abgerufen: 28.08.2012)