Die ehemalige Tuchfabrik Feulgen, heute Villa Werden genannt, ist das letzte erhaltene Fabrikgebäude der ehemaligen Tuchmacherstadt Werden und wurde im 19. und 20. Jahrhundert von der Fabrikantenfamilie Feulgen betrieben.
Geschichte Die Tuchfabrik Feulgen geht auf die Gründung einer Baumwollspinnerei von 1818 zurück, wo ab 1830 auch Tuche produziert wurde. Die Fabrikanlage an der Ruhr entstand 1868 und wurde direkt neben dem Wohnhaus von Otto Feulgen durch den Maurermeister Bernhard Frielingsdorf errichtet. Technisches Kern- und Glanzstück war eine 60 PS-Dampfmaschine der Maschinenfabrik Buckow/Magdeburg, die auf der Pariser Weltausstellung präsentiert wurde und dort eine Auszeichnung erhielt. Nach mehrmaligem Besitzwechsel erwarb im Jahr 1937 Albert Überdick den komplex und betrieb bis in die 1950er Jahre eine Polstermöbel- und Matratzenfabrik. Nach langjähriger Mindernutzung wurde der Komplex von 2000 bis 2001 für 41 Eigentumswohnungen in verschiedenen Größen umgebaut.
Architektur Zentrales Bauwerk der historischen Fabrikanlage ist der parallel zur Ruhr errichtete viergeschossige Backsteinbau mit Satteldach. Die stichbogigen Fenster werden über dem Sturz von halbsteinstarken Streifen begleitet. Die kleinteiligen Metallsprossenfenster wurden im Zuge des Umbaus durch gleichartige Fenster ersetzt. Unter der Traufe erstreckt sich ein gestuftes Konsolgesims mit quadratischen, methophenartigen Eintiefungen zwischen den Konsolen. An den Gebäudeecken befinden sich ursprünglich über die Traufe hinausreichende Ecktürmchen auf Natursteinkonsolen. Der Ortgang nach Süden ist mit einem Treppenfries verziert. Zur Ruhr sind die beiden Endachsen des Gebäudes risalitartig vorgezogen. Die Fenster sind hier zwillingsweise zusammengefasst. Der südliche Risalit kennzeichnete den hier befindlichen Maschinenraum mit der Dampfmaschine. Der Nordrisalit zeigte die Lage des Treppenhauses an. Die Innenkonstruktion bestand aus Gusseisenstützen und gewalzten Stahlträgern. Telleranker in der Fassade verdeutlichen im Außenbau die Lage der Geschoßdecken. Zum Ursprungsbau gehört das rechtwinklig an den Hauptbau angefügte Kesselhaus (als Ruine erhalten) und der Schornstein mit vierseitigem Sockel und achteckigem Schaft. Von 1950 bis 1952 wurde das Fabrikgebäude um einen 10-Achsen langen Trakt in Stahlbeton nach Süden erweitert. Mit dem Umbau der Fabrik in Eigentumswohnungen wurden auf der Flussseite Balkone in Stahllkonsturktion an der Fassade addiert. Zur Straße Neukircher Mühle entstand ein separater Treppenhausturm in neuzeitlichen Formen.
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