Der Hof Berchem am Springberg 32 gehört zwar zur gleichnamigen Hofgruppe, war aber, zumindest ab dem 13. Jahrhundert, nicht der Abtei Werden unterstellt, sondern dem Kloster Saarn. Dieses Kloster beherbergte vornehmlich ledige, nicht durch Heirat versorgte Töchter aus dem niederen Adel. Das Kloster liegt heute im Stadtgebiet Mülheim an der Ruhr und ist Teil der Themenroute 12 der Route der Industriekultur.
Zur Hofstelle führt der Heimatforscher Herbert Schmitz aus: „Das kurmüdige*) Behandigungsgut Berchem zu Berchem wurde in der Frühzeit zeitweilig auch Nölken genannt. Im Jahre 1282 verkaufte die Besitzerin Aleydis de Westerholthe diesen Hof für 10 Mark an das Zisterzienser-Kloster Saarn mit der gleichzeitigen Auflage, alljährlich am Fest des heiligen Apostels Andreas 4 Denare Kölner Währung an Aleydis oder ihre gesetzlichen Erben zu zahlen. Bis zur Auflösung des Klosters Saarn blieb der Hof sein Eigentum. Die jährlichen Pachtleistungen wurden bereits 1799 von Eberhard Berchem, dessen Familie den Hof seit langem bewirtschaftete, der Abtei abgekauft.
1806 erhielt Wilhelm Berchem und seine Ehefrau Anna Catharina Backhaus den 70 pr. Morgen großen Hof übertragen. Die beiden Brüder Wilhelm Hermann und Johann Wilhelm Berchem wurden 1874 in das Grundbuch als Besitzer eingetragen, nachdem sie die Anteile ihrer Geschwister Maria und Friedrich Wilhelm übernommen hatten. 1875 wird dann Wilhelm Hermann Berchem alleiniger Besitzer des Hofes Berchem.“
*) Kurmud (auch Kurmoet, Churmudt, Churmundt, Todfall oder Besthaupt) bezeichnet eine Abgabe eines Abhängigen, die beim Tod in Form des besten Stück Viehs (Pferd, Rind) an den Grundherrn zu leisten war. (Vgl. Lexikon des Mittelalters, Bd. 1, Sp. 2071-2072)
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