Nicht von Pappe: Die Welt des Papiers
Fachwerkgebäude in einer grünen Tallandschaft, Bachläufe, ein Teich und ein klapperndes Mühlenrad - so empfängt die Papiermühle Alte Dombach ihre Besucherinnen und Besucher. Wer Lust hat, kann sich selbst als Papiermacher versuchen und seine Geschicklichkeit mit Schöpfbütte und Schöpfrahmen erproben. Ein polterndes Lumpenstampfwerk verdeutlicht den Arbeitsalltag, ehemalige Wohnungen erzählen vom Leben der Papiermacher und ihrer Familien. Im Schaugarten finden sich verschiedenste Pflanzen zur Papierherstellung.
Die Entwicklung von handwerklicher Herstellung bis zur modernen Fertigung von Papier verdeutlicht eine Laborpapiermaschine, die in Betrieb erlebt werden kann. Beeindruckender Höhepunkt des Rundgangs ist die mächtige PM4, eine Papiermaschine aus dem Jahre 1889 mit vierzig Metern Länge und fünf Metern Höhe.
Doch nicht nur imposante Technik, auch zahlreiche Ausstellungsstücke rund um den Gebrauch von Papier bringen Besucherinnen und Besucher zum Staunen. Papiertheater, Freundschaftsbüchlein, historische Verpackungen oder gar die „sprechenden Toiletten“ erzählen spannende Geschichten über einen Alltagsgegenstand, der aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist.
„Das 1999 eröffnete Museum verfügt mit der 1614 am Bachlauf der Strunde gegründeten historischen Papiermühle Alte Dombach und der im 19. Jahrhundert gebauten Papierfabrik Neue Dombach über zwei authentische Schauplätze der Papierherstellung. Die Dauerausstellung dokumentiert das Spannungsfeld zwischen handwerklich-vorindustrieller Papierherstellung, dem Handschöpfen, und der industriellen Massenproduktion von Papier. Verpackung, Werbung und Kommunikation sowie die ökologischen Auswirkungen der Papierherstellung sind wichtige Aspekte der Präsentation. Ein Pfad im Außengelände mit den für die Papierrohstoff-Gewinnung wichtigsten Pflanzen, eine fast 40 Meter lange Papiermaschine aus dem Jahr 1889, Kabinette mit außergewöhnlichen Produkten aus Papier im alten Mühlengebäude und eine Schöpfbütte, an der Besucher selbst probieren können, ob sie “den Bogen raus haben„, gehören zu den Attraktionen dieses größten deutschen Spezialmuseums zum Thema Papier.“
(www.rheinischemuseen.de, 23.05.2006)
„Sechs Schauplätze, ein Museum“
– dieser Slogan beschreibt treffend die außergewöhnliche Struktur, das Konzept dieses in Europa einmaligen Museums. Sechs denkmalgeschützte, zum Teil komplett erhaltene Fabriken an authentischen Schauplätzen in Oberhausen, Ratingen, Solingen, Bergisch Gladbach, Engelskirchen und Euskirchen bilden das LVR-Industriemuseum:
- LVR-Industriemuseum Oberhausen (Zentrale) – Zinkfabrik Altenberg, St. Antony-Hütte, Museum Eisenheim, Peter-Behrens-Bau
- LVR-Industriemuseum Ratingen – Textilfabrik Cromford
- LVR-Industriemuseum Solingen – Gesenkschmiede Hendrichs
- LVR-Industriemuseum Bergisch Gladbach – Papiermühle Alte Dombach
- LVR-Industriemuseum Engelskirchen – Baumwollspinnerei Ermen & Engels, Oelchenshammer
- LVR-Industriemuseum Euskirchen – Tuchfabrik Müller
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2010)
Wege zum LVR – Anfahrt inklusiv: LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach
Internet
www.industriemuseum.lvr.de (abgerufen 26.07.2010)
www.lvr.de: Die LVR-Museen (abgerufen 27.03.2012)
www.rheinischemuseen.de (abgerufen 26.07.2010)