Das Hofgelände in der Herrenhofstraße 2a war ideal für ein Dorfmuseum. 1985 bot sich die Gelegenheit, den ehemaligen Herrenhof zu erwerben. Finanziert wurde dies durch Zuschüsse vom Land Rheinland-Pfalz und finanziellen Mitteln des Verkehrsvereins. Zudem trägt der örtliche Förderverein zur Erhaltung und Darstellung historischer Gegenstände und Fakten bei. Der Förderverein zählte bei der Gründung 21 Mitglieder.
Zu dem Hofgelände des Zweiseithofes zählen ein Wohnhaus und eine Scheune mit Innenhof und Remise. Seit 2000 steht das Anwesen unter Denkmalschutz. Im Wohnhaus befinden sich sechs Zimmer; in drei der Zimmer wird die Geschichte Niederbreitbachs präsentiert und drei geben die Wohnkultur aus der früheren Zeit wieder. Zudem bietet die 1855 erbaute Scheune weitere Fläche für Ausstellungszwecke. Hier lassen sich Geräte landwirtschaftlicher Nutzung sowie Werkzeuge verschiedener Berufe betrachten. Auch der in der Scheune integrierte Pferde- und Kuhstall beherbergt Utensilien der damaligen Zeit.
Zum geschichtlichen Hintergrund des Hauses ist zu sagen, dass der spätere Herrenhof von 1250 vermutlich von der Gräfin Mechtildis von Sayn (Mechthild von Sayn / von Landsberg, 1200/03-1283/91) mit in die Ehe mit Graf Heinrich III. von Sayn (1190/93-1246/47, Graf von Sayn um 1202-1246/1247) gebracht wurde, denn der Hof zählte zu den thüringischen Besitztümern ihrer Eltern. Nach dem Tod ihres Mannes übertrug sie allerdings die meisten Güter dem Erzstift Köln, legte jedoch Wert darauf, den Hof zu behalten. Im Jahr 1468 wird der Hof urkundlich als „Kelterhaus“ erwähnt.
Heute wird das Museum an einigen Tagen im Jahr für Besucher geöffnet. Auf Anfrage wird das Museum auch neben diesen Tagen bei Interesse geöffnet.
(Alina Frings, Universität Koblenz-Landau, 2014)